Istanbul – Die türkischen Behörden haben erneut einen ausländischen Reporter aus dem Land geworfen. Der US-Reporter David Lepeska teilte am Montag über den Online-Dienst Twitter mit, ihm sei am Istanbuler Atatürk-Flughafen die Einreise verweigert worden. Kurz darauf musste Lepeska nach eigenen Angaben ein Flugzeug nach Chicago besteigen.
Lepeska arbeitete seit Jahren in Istanbul und berichtete für angesehene Medien, darunter den britischen "Guardian", den arabischen Nachrichtensender Al-Jazeera und die US-Zeitschrift "Foreign Affairs". Der Grund für seine Abschiebung war zunächst nicht bekannt.
Ähnliche Vorfälle
Der Fall Lepeska reiht sich in eine ganze Serie ähnlicher Vorfälle in jüngster Zeit ein. Erst vor wenigen Tagen hatten die türkischen Behörden wie berichet einem Fotografen der "Bild"-Zeitung sowie einem ARD-Korrespondenten die Einreise verweigert. Die niederländische Journalistin Ebru Umar war am Wochenende nach kritischen Äußerungen über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vorübergehend festgenommen worden.
Im vergangenen Jahr war die niederländische Reporterin Frederike Geerdink aus der Türkei abgeschoben worden. "Spiegel"-Korrespondent Haznain Kazim verließ im März die Türkei, nachdem er sich vergeblich um eine neue Akkreditierung beim türkischen Presseamt bemüht hatte. (APA, 25.4.2016)