Malabo – Der dienstälteste Präsident Afrikas bleibt weiter im Amt. 98 Prozent der Wahlberechtigten stimmten bei der Wahl am Sonntag für Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, wie der Präsident des Nationalen Wahlausschusses (JEN), Clemente Engonga, am Montagnachmittag mitteilte. Er regiert das Land seit knapp 37 Jahren mit eiserner Hand und wird dies nun für mindestens weitere sieben Jahre tun.

Sowohl die Opposition, als auch verschiedene Organisationen der Zivilgesellschaft und internationale Beobachter bezweifelten bereits im Vorfeld des Urnengangs dessen Ergebnis. Tatsächlich sei die Bekanntgabe eines offiziellen Ergebnisses nur einen Tag nach der Wahl in afrikanischen Ländern relativ ungewöhnlich, kommentierte die spanische Zeitung "El Mundo".

Spanische Regierung "besorgt"

Die spanische Regierung zeigte sich am Sonntag "besorgt", nachdem bekannt wurde, dass nationale Sicherheitskräfte die Parteizentrale der stärksten Oppositionskraft (Ciudadanos), umstellte. Die Opposition hatte zum Boykott der Präsidentenwahl aufgerufen.

Obiang, Chef der "Demokratischen Partei Äquatorialguineas" (PDGE), regiert die ehemalige spanische Kolonie seitdem er 1979 in einem blutigen Putsch seinen noch autoritäreren Onkel Francisco Macias Nguema abgesetzt hat. Trotz des rasanten Wirtschaftswachstums des Landes in der vergangenen zehn Jahren leben noch immer 77 Prozent der Bevölkerung in Armut. Im Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index, HDI) der Vereinten Nationen liegt das Land mit seinen knapp 741.000 Einwohnern nur auf Platz 144 von 187. (APA, 25.4.2016)