Es sind die ersten Auftritte der Compañía Sharon Fridman aus Madrid in Österreich. Zu sehen ist Tanz wie aus der Schatulle. Zum Teil modern und, getragen von der Kontaktimprovisation, postmodern mit zarten Unterschnitten von Einflüssen aus der israelischen Kibbutz Dance Company. Fridman, geboren 1980, kommt vom Volkstanz, vom Ballett und einem moderat zeitgenössischen Ansatz. Eigene Stücke choreografiert er seit dem Jahr 2000. Sechs Jahre danach reiste der Israeli nach Madrid und beschloss, dort zu arbeiten.

Liebe zum Detail

Das Männerduett "Hasta dónde?" ("Wie weit?") entstand 2011, "Free Fall" ist als Gruppenarbeit die aktuellste Produktion der Companie. Im Duett tritt der Choreograf selbst auf. Es zeigt, dass Fridman mit Liebe zum Detail und einem Gefühl für intime Atmosphären und stilistische Zeitlosigkeit arbeitet. Bei Free Fall geht es um den menschlichen Überlebenswillen. Auch hier profiliert sich der Choreograf als Poet, der nichts übertreibt, und mit Musik, Fluss, Timing und Spannung umzugehen weiß. Bekannt wurde Sharon Fridman mit seinem Werk Rizoma in Paris, in dem 70 Tänzer und zehn Cellisten auftraten. Außerdem arbeitete er in London und war bei dem Researchprojekt Choreoroam eingeladen. Dieser Abend bei den Tanztagen verspricht Entspannung. Manchmal nicht das Schlechteste. (Helmut Ploebst, 26.4.2016)