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Beirut – Obwohl im nordsyrischen Aleppo offiziell eine Waffenruhe herrscht, sind laut Menschenrechtlern in weniger als einer Woche 89 Zivilisten bei Angriffen von Regierungskräften und Rebellen getötet worden. Bei den Vorfällen seit vergangenem Freitag habe es sich offensichtlich nicht um Angriffe auf militärische Ziele gehandelt, teilte Human Rights Watch (HRW) am Mittwoch in Beirut mit.

Ein Aktivist habe etwa von einem Luftangriff der syrischen Armee auf einen Markt in dem von Rebellen kontrollierten Stadtteil Al-Sachur am Sonntag berichtet, bei dem 17 Zivilisten umgekommen seien, so HRW. Dort sei weder ein militärisches Ziel noch eine Rebellenzentrale in der Nähe gewesen.

Der Vize-Nahost-Direktor von HRW, Nadim Houry, rief die Schlüsselmächte im syrischen Bürgerkrieg auf, sich mehr auf den Schutz der Zivilbevölkerung zu konzentrieren.

Die seit Ende Februar geltende Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland ist zuletzt immer brüchiger geworden. Die Regimegegner machen für den Anstieg der Gewalt die Regierung verantwortlich. Aus Protest reisten die Vertreter der Opposition Ende vergangener Woche von den Friedensgesprächen in Genf ab. (APA, 24.7.2016)