Wer in die Abo-Falle getappt ist, sollte binnen 14 Tagen schriftlich den Rücktritt vom Vertrag erklären. Am besten per Einschreiben, empfiehlt die AK Steiermark.

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Es gab schon mehrmals Beschwerden, nun ist es wieder so weit: "Telefonkeiler einer Schweizer Firma versuchen derzeit wieder, Gelenkskapseln zu verkaufen – getarnt als Telefonumfrage über Apotheken", warnt die Arbeiterkammer Steiermark. Berichte und Warnungen über unseriöse Verkaufsmethoden für Hirschberger Gelenkskapseln gibt es seit Jahren. In jüngster Vergangenheit mehren sich die Anrufe verunsicherter Steirer beim Konsumentenschutz, heißt es vonseiten der AK.

Der Trick der Schweizer Firma, die früher unter Vitaciti und mittlerweile als Livili AG agiert, ist die Anbahnung des Vertragsabschlusses über eine angebliche telefonische Apothekenumfrage. "Das eigentliche Verkaufsgespräch beginnt erst nach den harmlosen Fragen zu Apotheken, wenn es um das Dankeschön für die Teilnahme geht. Zum kostenpflichtigen Versand des Geschenks soll man nämlich seine Daten abklären und in einem Nebensatz wird erwähnt, dass das Telefonat mitgeschnitten wird", sagt Bettina Schrittwieser, Leiterin des AK-Konsumentenschutzes.

25 Euro pro Monat

Der Haken an der Sache: Die Teilnehmer an der Befragung haben unwissentlich einem einjährigem Abo für Hirschberger Gelenkskapseln zugestimmt, das monatlich knapp 25 Euro kostet. Die Expertin versichert, dass Verkaufsanrufe, denen vorher nicht zugestimmt wurde, verboten und somit rechtsunwirksam sind: "Viele Firmen berufen sich auf Internet-Gewinnspiele, bei denen angeblich eine Einwilligung erteilt wurde", so Schrittwieser.

Wer bei anderer Gelegenheit Verkaufsanrufen zugestimmt hat, braucht dennoch nichts zu befürchten: Für alle Fernabsatzverträge via Telefon oder Internet gilt, dass innerhalb von zwei Wochen nach Zusendung der Ware oder der Rechnung kostenfrei vom Vertrag zurücktreten werden kann. (red, 28.4.2016)