Wien/Klagenfurt – Bei der Austrian Anadi Bank, die das Inlandsgeschäft der Kärntner Problembank Hypo übernommen hat, hat der Heta-Schuldenschnitt tiefe Spuren in der Bilanz 2015 hinterlassen. Das nun in indischer Hand befindliche Geldhaus musste mehr zur Seite legen und hat seine Kapitalbasis gestärkt – ohne Geldspritze des Eigentümers. Unterm Strich verdiente die Anadi mehr, bei etwas geschrumpfter Bilanzsumme.

Teuer kam die Anadi Bank die sogenannte Pfandbriefbank, die die Schuldscheine der Landeshypothekenbanken abwickelt und über die die Landeshypos füreinander haften. Die Anadi Bank muss 77 Mio. Euro für die Pfandbriefbank aufbringen. 2015 erhöhte das Kärntner Finanzinstitut seine Rückstellungen dafür um 21,8 Mio. auf 37,5 Mio. Euro. Damit habe man das Ausmaß des von der Finanzmarktaufsicht (FMA) verordneten Heta-Schuldenschnitts bereits in der Bilanz 2015 zur Gänze abgebildet, so die Bank am Freitag.

Kein Kapital nachgeschossen

Was mit dem Rest ist? "Wir haben noch aufrechte Forderungen gegenüber der Heta", sagte Bankchef Christoph Raninger.

Der indisch-britische Investor Sanjeev Kanoria habe jedenfalls kein Kapital nachgeschossen. In den vergangenen Wochen hatte es Gerüchte gegeben, wonach die Bank ohne Kapitalspritze nicht bilanzieren könne.

Kernkundenbasis nicht geschwächt

Das stimme nicht, so Raninger. Die Anadi Bank habe ihre Kernkapitalquote "aus eigener Kraft" von 11,51 auf 14,40 Prozent erhöht. Man habe die Sicherheitenanrechnung verbessert, technische Maßnahmen optimiert und vor allem risikogewichtete Aktiva bei Kreditforderungen "selektiv" reduziert – sowohl im Ausland als auch im Inland. Konkrete Summen nannte Raninger nicht. Nur so viel: Es ging um jene Kreditforderungen, die "in der Bilanz unprofitabel und mit hohem Kapitalverbrauch belegt" waren. "Die Kernkundenbasis haben wir damit aber nicht geschwächt." (APA, 29.4.2016)