Anbot soll künftig der chinesischen Exekutive zur Hand gehen.

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Die National Defense University Chinas hat einen Roboter entwickelt, der künftig der Polizei zur Hand gehen soll. "Anbot" heißt das intelligente Gerät, das laut Ankündigung primär gegen Terror und Ausschreitungen eingesetzt werden soll.

Seine Vorstellung hat allerdings für gemischte Reaktionen gesorgt. Während die einen den rollenden "Robocop" mit Spott bedenken, äußern andere wiederum Sorgen bezüglich der Sicherheit des Landes.

Sorgen

Etwa bei Tech in Asia. Dort weist man darauf hin, dass der Anbot in dieser Form tatsächlich bestenfalls als Ergänzung für menschliche Kollegen geeignet sei. Allerdings fürchtet man, dass schon bald die ersten Verantwortlichen auf die Idee kommen könnten, mithilfe der Maschine Personalkosten einzusparen. Andere warnen vor dystopischen Überwachungsszenarien.

Rollende Patrouille

Anbot fährt auf Rädern, ist knapp 1,50 Meter groß und wiegt 78 Kilogramm. Er erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 18 Stundenkilometern. Er ist in der Lage, selber auf Patrouillenfahrten zu gehen und selbständig rechtzeitig zurück an die Ladestation zu fahren. Er verfügt zudem über einen Knopf, mit dem die Polizei alarmiert werden kann. Der Roboter soll außerdem Hilfeschreie ebenfalls erkennen und daraufhin menschliche Unterstützung anfordern können.

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Die Erfindung lässt sich außerdem fernsteuern und verfügt über eine Waffe, die ähnlich wie ein Taser arbeiten soll. Optional kann er mit Modulen erweitert werden, die es ihm ermöglichen, gefährliche Substanzen zu entdecken oder Sprengstoff zu entschärfen.

Unüberwindbares Hindernis: Treppen

Für die Verbrecherjagd, höhnen Kritiker, ist Anbot jedoch völlig ungeeignet. Jeder Verbrecher, der "die Kunst des Stiegensteigens beherrscht", sei sicher vor ihm, ätzt man etwa beim Shanghaiist. Dort zieht man auch gleich einen popkulturellen Vergleich zum Anbot, nämlich die feindlichen Daleks, die in britischen Serie "Dr. Who" Jagd auf selbigen machen. Ein Eindruck, den auch einige andere Beobachter teilen.

Auch Edward Snowden gibt sich eher skeptisch, was den Roboter betrifft. "Das wird sicherlich gut ausgehen", twitterte der bekannte NSA-Whistleblower ironisch.

(gpi, 29.04.2016)