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Österreichs Keeper Bernhard Starkbaum musste gegen Slowenien zweimal hinter sich greifen.

Foto: ap/josek

Katowice – Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der WM der Division 1A in Kattowitz erstmals seit 1991 den Aufstieg verpasst. Die ÖEHV-Auswahl musste sich am Freitag im abschließenden Spiel Slowenien mit 1:2 (1:1, 0:1, 0:0) geschlagen geben und ist damit auch nächstes Jahr zweitklassig.

Konstantin Komarek brachte Österreich im Powerplay in Führung (5.), Robert Sabolic (11.) und Ken Ograjensek (28./PP) drehten die Partie zugunsten der Slowenen.

Teamchef Daniel Ratushny stellte alle seine Sturmlinien um, obwohl Komarek doch mitwirken konnte. Der Stürmer war gegen Polen nach einem Check gegen die Bande mit einer Oberkörperverletzung ausgeschieden und für das Spiel fraglich gewesen. Wie wertvoll der Salzburg-Center ist, bewies er schnell: In der fünften Minute nützte Komarek ein Powerplay zur frühen Führung (5.).

Es war verdient, denn die Österreicher zeigten eine starke Anfangsphase gegen den favorisierten Gegner. Erst in der 9. Minute gaben die Slowenen, bei denen sieben Ebel-Spieler im Team standen, den ersten Torschuss ab. Der zweite landete aber schon im Netz, Robert Sabolic ließ Torhüter Bernhard Starkbaum keine Chance (11.).

Am Ende nur Platz vier

Anfang des Mitteldrittels musste Verteidiger Alexander Pallestrang nach einem Foul an Andrej Hebar mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig in die Kabine. Im fünfminütigen Überzahlspiel der Slowenen funktionierte das rot-weiß-rote Penalty-Killing hervorragend – bis auf die letzten Sekunden. Ograjensek schoss die Slowenen zwölf Sekunden vor Ablauf der Strafe in Führung (28.).

Im Schlussdrittel kämpften die Österreicher um den einen Punkt, der Rang zwei gebracht und damit die Aufstiegschance am Leben erhalten hätte. Man erzeugte zunächst viel Druck auf das slowenische Tor, überstand danach zwei Unterzahlspiele, doch das erlösende Tor wollte im Finish auch trotz einer 6:4-Überzahlsituation nicht mehr gelingen.

Nach Polens 10:4-Kantersieg im Abendspiel gegen Absteiger Japan, beendet Österreich das Turnier nur auf dem vierten Rang.

Fragezeichen Italien

Neben Turniersieger Slowenien belegt auch Italien nach dem 2:1 gegen Südkorea einen Aufstiegsrang. Ob es dazu kommt, hängt vom Abschneiden von Frankreich und Deutschland bei der A-WM in Russland ab (ab 6. Mai). Die beiden WM-Gastgeber 2017 spielen in der Gruppe B in St. Petersburg und haben für nächstes Jahr einen Fixplatz unter den besten 16 Mannschaften. Wenn Frankreich und Deutschland in der Gruppenphase die Ränge sieben und acht belegen, würde es nur einen Aufsteiger aus der B-WM geben.

Ratushny will weitermachen

Ratushny will das Nationalteam auch weiterhin betreuen. Der 45-jährige Kanadier wechselt zwar als Klubtrainer von Meister Red Bull Salzburg nach Lausanne, möchte aber gerne seinen noch ein Jahr laufenden Vertrag als Teamchef erfüllen. Der Kanadier glaubt, dass er von seinem neuen Arbeitgeber das Okay dafür bekommen wird.

"Ich hoffe, dass ich bei dieser Mannschaft blieben darf. Es ist ein Privileg, österreichischer Teamchef zu sein und mit diesen charakterstarken Spielern zu arbeiten. Wir müssen in den nächsten Tagen mit Lausanne und dem Verband reden, aber ich glaube, es ist alles auf Go für die Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation, sagte Ratushny am Freitag. (APA, red, 29.4.2016)

Eishockey-WM, Division 1A am Freitag:
Österreich – Slowenien 1:2 (1:1, 0:1, 0:0). Kattowitz, Spodek Arena, SR Kaukokari/Rohatsch (FIN/GER).

Tore: Komarek (5./PP) bzw. Sabolic (11.), Ograjensek (28./PP).

Strafminuten: 13 plus Spieldauerdisziplinar Pallestrang bzw. 8.

Österreich: Starkbaum – Ulmer, Viveiros; Schlacher, Bacher; Pallestrang, Lembacher; Fechtig – Hofer, Haudum, Lebler; St. Geier, Herburger, M. Geier; Kristler, Komarek, Ganahl; B. Petrik, Schiechl, Oberkofler

Slowenien: Kroselj – Kovacevic, Kranjc; Repe, Gregorc; Pretnar, Vidmar; Milovanovic – Jeglic, Ticar, Sabolic; Verlic, Pance, Urbas; Kuralt, Music, Ograjensek; Pesut, Hebar, Ropret

Italien – Südkorea 2:1 (1:0, 0:0, 1:1)

Tore: Ramoser (3./PP), Tudin (55.) bzw. Regan (57.)

Polen – Japan 10:4 (6:1,1:1,3:2)

Tore: Wronka (1.), Chmielewski (4./PP, 44./PP), Malasinski (7./SH), Kruczek (11.), Pasiut (13./SH), Dziubinski (18.), Baginski (24), Dronia (56.), Wajda (60./PP) bzw. Ueno (20.), Kawai (26./PP), Obara (42.), Nishiwaki (45./PP)

Tabelle:

1. Slowenien 5 4 0 0 1 18:8 10 12
2. Italien 5 3 0 0 2 11:10 1 9
3. Polen 5 3 0 0 2 17:12 5 9
4. Österreich 5 2 1 0 2 11:8 3 8
5. Südkorea 5 2 0 1 2 11:11 0 7
6. Japan 5 0 0 0 5 7:26 -19 0