Moskau/Paris – Der zweite Teil der europäisch-russischen Mars-Mission ExoMars wird um zwei Jahre auf das Jahr 2020 verschoben. Als Grund nannten die Raumfahrtagenturen ESA und Roskosmos am Montag Probleme bei Vorbereitungen. Es gebe "Verzögerungen bei der Auslieferung der wissenschaftlichen Nutzlast", hieß es in einer Mitteilung.

Die ersten Module des milliardenteuren Forschungsprojekts sind seit dem 14. März unterwegs zum Roten Planeten: Die Raumsonde Trace Gas Orbiter (TGO) und der kleine stationäre Lander Schiaparelli starteten mit einer russischen Proton-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur ins All. Sie dürften im Oktober den Mars erreichen, wo die Sonde in eine Umlaufbahn einschwenken soll, während der Minilander als Testmodul für künftige Landemanöver dienen soll.

Nächstes Startfenster

Im zweiten, nun auf 2020 verschobenen Teil des ExoMars-Programms soll ein Rover samt Landeplattform mit wissenschaftlichen Instrumenten auf den Mars gebracht werden, um dessen Oberfläche gründlich zu untersuchen und Bohrungen vorzunehmen.

Die Verzögerung hatte sich in den vergangenen Monaten bereits abgezeichnet. Experten rechneten die Zeitpläne durch und kamen zu dem Schluss, die Mission von 2018 auf das nächste mögliche Startfenster 2020 zu verschieben. Dem schlossen sich ESA-Generaldirektor Jan Wörner und Roskosmos-Chef Igor Komarow an. (APA, red, 2.5.2016)