Norbert Hofer, der blaue Bundespräsidentschaftskandidat, kennt sich aus: bei Blumen, Socken und Symbolen. Das hat er im Interview mit "Österreich" jüngst unter Beweis gestellt – in dem er die Frage, ob er eine etwaige Angelobung zum Bundespräsidenten mit Kornblume im Knopfloch absolvieren werde, verneint hat.

Bei seiner Angelobung als Dritter Nationalratspräsident 2013 hat er das noch getan. Und dazu steht er auch jetzt, 2016, als Kandidat fürs höchste Amt im Staat noch, wie er beteuert. Die Kornblume der Freiheitlichen habe er gewählt, "weil sie blau ist! Die Europablume!" Selbstredend!

Das blaue Flockenblumengewächs war ab 1933 Erkennungszeichen der illegalen Nazis in Österreich? In den 1880ern Zeichen der Alldeutschen rund um den Antisemiten Georg Ritter von Schönerer?

Vergessen wir's, lassen wir die Geschichte endlich Geschichte sein. Hofer: "Wir dürfen uns doch von den Nazis und Rechtsextremen die Symbole nicht wegnehmen lassen." Na, sicher nicht, zumal es doch die Kornblume "vorher schon gab", was man nun wirklich nicht wegdiskutieren kann.

Dass die Illegalen auch weiße Socken trugen, sprach Hofer gleich selbst an: "Weiße Socken sind auch belastet, trotzdem werden sie von Tennisspielern getragen." Das muss einem erst einmal einfallen. Entwaffnend einfach, einfach Hofer.

Wir werden uns noch wundern. (Renate Graber, 3.5.2016)