Kairo/Wien – Die ägyptische Polizei ist am Sonntagabend in den Sitz des ägyptischen Journalistenverbands in Kairo eingedrungen und hat zwei Reporter festgenommen. derStandard.at berichtete. Es sei das erste Mal, dass die Polizei die Zentrale gestürmt habe, sagte Verbandschef Yahiya Kallash der Nachrichtenagentur AFP. Bei den Festgenommenen handle es sich um Amr Badr und Mahmoud al-Saqa. Nach Angaben aus Justizkreisen wird ihnen Anstachelung zu gesetzeswidrigen Protesten vorgeworfen. Am Freitag forderte der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) Solidarität mit den beiden verhafteten Kollegen.

"Es darf nicht sein, dass kritische Journalisten in Ägypten eingesperrt werden. Wenn es dabei bleibt, möge Österreich erwägen, alle Mittel der Diplomatie dafür einzusetzen, dass die ägyptische Regierung dazu gebracht wird, die Pressefreiheit zu gewährleisten", sagt ÖJC-Präsident Fred Turnheim. An den österreichischen Außenminister Sebastian Kurz richtet Turnheim die Bitte, bei den Repräsentanten Ägyptens Druck auszuüben, die inhaftierten Journalisten sofort frei zu lassen und auf die Einhaltung der Pressefreiheit zu achten. (red, 6.5.2016)