Facebook-Gründer Mark Zuckerberg stellt seine Tochter online gern zur Schau

Foto: APA/AFP/Zuckerberg

45.000 Euro Strafe oder ein Jahr Gefängnis dafür, Bilder seines Kindes auf Facebook veröffentlicht zu haben: Das droht (im Extremfall) französischen Eltern, wenn sie von ihren Kindern wegen Urheberrechtsverletzungen angezeigt werden. Das gaben die dortigen Behörden nun mit Nachdruck bekannt. Die neue Initiative will Kinder schützen und auf die strengen Datenschutzgesetze hinweisen, die in Frankreich bestehen. Das Problem drängt: Jährlich veröffentlichen Jungeltern laut einer britischen Studie bis zu 200 Bilder ihrer Sprösslinge. Gleichzeitig sind gemäß einer US-Umfrage eine Mehrheit der Jugendlichen "sehr besorgt" damit, wie Mama und Papa in sozialen Medien mit ihren Fotos hantieren.

Identitätsdiebstahl

Es geht dabei nicht nur um Urheberrecht und Persönlichkeitsschutz, sondern auch um Sicherheit: Zu viele Informationen und Fotos des Nachwuchses könnten zum Identitätsdiebstahl genutzt werden. Abgesehen davon verschwinden Bilder nicht so einfach aus dem Internet, könnten also von Schulfreunden, dann Studienkollegen und später Vorgesetzten oder eigenen Kindern gesehen werden. Die Problematik wird sich dank Bildersuchen, die immer ausgereifter werden, künftig verschärfen.

Klare Regeln

Sandra Livingston von der London School of Economics empfiehlt Eltern laut Guardian, sich klare Regeln mit ihren Kindern auszumachen. Prinzipiell sollten nur Fotos veröffentlicht werden, die Eltern, wenn sie abgebildet wären, selbst nicht peinlich wären. Außerdem sollten sich Eltern über Privatsphäre-Optionen auf Facebook informieren. Es spricht wenig dagegen, Fotos mit entfernt lebenden Großeltern oder Tanten und Onkeln zu teilen. In Österreich gilt, dass Fotografien den Abgebildeten "nicht bloßstellen" dürfen, so die Initiative Safer Internet. Prinzipiell sollten Kinder wie Eltern aber gefragt werden, bevor Fotos von ihnen ins Netz gelangen. (red, 10.5.2016)