Wiener Wissenschafter haben in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Oxford potenzielle Wirkstoffe zur Behandlung der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) identifiziert. Die diesbezügliche Studie ist jetzt in "Nature Chemical Biology" erschienen.

In den Forschungsarbeiten geht es um epigenetische Veränderungen in bösartigen Zellen, zum Beispiel jenen mit einem aktivierten MYC-Krebsgen, bzw. um Möglichkeiten, darauf Einfluss zunehmen. Mit einem dafür entwickelten Testverfahren unter Verwendung von unter Grünlicht-Bestrahlung rot leuchtenden Zellen ist es Wissenschaftern des Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) gemeinsam mit Experten der Universität Oxford und des Wiener Instituts für Molekulare Pathologie (IMP) gelungen, potenzielle Wirkstoffe für Medikamente darauf zu untersuchen, ob sie bei Tumorzellen epigenetische Veränderungen verhindern können. So zum Beispiel kann eine dieser epigenetischen Veränderungen, eine Acetylierung, zur Aktivierung von Krebsgenen führen.

Was wirkt, was nicht

Insgesamt haben Stefan Kubicek und die Co-Autoren rund 90.000 Wirksubstanzen getestet. "Wir konnten 13 Substanzen identifizieren, bei denen diese Wirkung noch nie beschrieben wurde", wurde der Wissenschafter in einer Aussendung zitiert. Bei einer handelte es sich um einen sogenannten BRD4 Bromodomänen-Inhibitor. Weiters wurde entdeckt, dass eine zweite Substanz ähnlich wirkt, indem es in den bösartigen Zellen das Protein TAF1 blockiert. Die Kombination der beiden Stoffe zeigte im Labortest einen noch besseren Effekt. Ein mögliches Anwendungsgebiet wäre die Akute Myeloische Leukämie. (APA, 9.5.2016)