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Die Botschaft des neuen philippinischen Präsidenten an bestechliche Polizisten: "Entweder du tötest mich, oder ich töte dich."

Foto: Czar Dancel / Reuters

Davao – Nach der Präsidentschaftswahl auf den Philippinen hat der zweitplatzierte Kandidat Mar Roxas seine Niederlage eingeräumt. "Es ist klar, dass Bürgermeister Duterte der nächste Präsident sein wird", sagte Roxas am Dienstag. Er wünsche seinem Konkurrenten Erfolg.

Rodrigo Duterte lag nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen bei knapp 39 Prozent und damit fast 16 Punkte vor Roxas von der regierenden Liberalen Partei, wie die Wahlkontrollorganisation PPCRV am Dienstag mitteilte. Eine einfache Mehrheit reicht für den Sieg. Das Endergebnis soll erst in mehr als einer Woche bekanntgegeben werden. In der Nacht auf Dienstag hatte bereits die Drittplatzierte, die unabhängige Senatorin und ehemaligen Lehrerin Grace Poe, Duterte zu seinem Wahlsieg gratuliert.

"Entweder du tötest mich, oder ich töte dich"

Er nehme das Amt mit "äußerster Demut" an, sagte der 71-jährige Duterte der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Nach seinen provokanten Äußerungen im Wahlkampf zeigte er sich versöhnlich. "Ich strecke meine Hand aus und möchte die Versöhnung jetzt beginnen." Das Parlament will er es in die künftige Entscheidungsfindung stärker einbinden.

Sein Versprechen eines föderalen Systems will er zügig umsetzen – eine Forderung vieler Rebellengruppen. Die Ankündigung, in diesem Kampf auf Zugeständnisse setzen zu wollen, war schon im Wahlkampf eine der wenigen Ausnahmen von den sonst markigen Sprüchen Dutertes gewesen. Noch am Wahltag hatte er gesagt, korrupte Beamte müssten "zurücktreten oder sterben", gegen angebliche Kriminelle setzt er auf "tödliche Gewalt".

Der Bürgermeister der Millionenstadt Davao hatte im Wahlkampf angekündigt, tausende Straftäter hinrichten zu lassen und das Parlament aufzulösen, falls dieses seine Politik stören sollte. Der für "Recht und Ordnung" einstehende Politiker rühmte sich, dass seit den 1980er-Jahren in seiner Region 1.700 angebliche Kriminelle getötet worden seien. Er prahlte mit angeblichen sexuellen Leistungen und beschimpfte den Papst als "Hurensohn" – und das im einzigen mehrheitlich katholischen Land Asiens. (APA, AFP, red, 10.5.2016)