Idomeni – Im improvisierten Flüchtlingslager des nordgriechischen Grenzorts Idomeni ist es am Dienstag zu Ausschreitungen gekommen. Afghanen und Kurden bewarfen einander mit Steinen und anderen Gegenständen, berichtete der Radiosender Athina 984. Die Polizei setzte Tränengas ein, bis zur Mittagszeit hatte sich die Lage beruhigt.

In Idomeni harren nach wie vor knapp 10.000 Menschen aus, die auf die Öffnung der mazedonischen Grenze hoffen, um weiter nach Mittel- und Nordeuropa zu reisen. Nur mühsam gelingt es der griechischen Polizei, die Menschen dazu zu bewegen, in offizielle staatliche Auffanglager umzusiedeln. Am Dienstag fuhren vom Camp aus lediglich ein Bus und ein Kleinbus mit Flüchtlingen ins östlich von Thessaloniki gelegene Auffanglager der Stadt Lagkadikia.

Nach Angaben des griechischen Stabs für die Flüchtlingskrise halten sich derzeit im Land rund 54.000 Flüchtlinge und Migranten auf. Im Moment gibt es auch nur wenige Neuankömmlinge, die von der türkischen Küste auf griechische Ägäis-Inseln übergesetzt haben. Von Montag auf Dienstag seien sieben Menschen illegal eingereist. Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei im März können illegal eingereiste Personen von Griechenland zurück in die Türkei abgeschoben werden. (APA, 10.5.2016)