Wien – Auch wenn Bitcoins vielfach vor allem durch Betrugsfälle und Sicherheitslücken für Schlagzeilen gesorgt haben: Der Vormarsch der rein virtuellen Währung, die an speziellen Börsen gehandelt wird, ist nicht aufzuhalten. Die zunehmende Durchdringung der Geschäfts- und Privatwelt durch das Internet ist das eine. Rückenwind gab es zuletzt auch in den USA. Zwei große US-Börsen wollen künftig Preise veröffentlichen. Die CME Group wird ab dem vierten Quartal jede Sekunde Bitcoin-Preise veröffentlichen. Dabei stützt sie sich auf Informationen von speziellen Bitcoin-Börsen. Der Rivale Intercontinental Exchange will Bitcoin-Preise in Echtzeit veröffentlichen.

Auch die Akzeptanz für die Währung, die an speziellen Börsen in reales Geld getauscht werden kann, steigt. Die Schweizer Kleinstadt Zug springt gleich richtig auf den Bitcoin-Zug auf. Nach eigenen Angaben als erste Stadt weltweit akzeptiert die Stadtverwaltung Bitcoins als Zahlungsmittel. Das Pilotprojekt mit der Internetwährung soll am 1. Juli beginnen. Ab da können mit Bitcoins Leistungen des Einwohnermeldeamtes bezahlt werden. Der Maximalbetrag liegt bei 200 Franken. Die Stadt will laut eigenen Angaben damit für Firmen der Finanzbranche ein Zeichen setzen.

Zug bemüht sich seit einigen Jahren verstärkt um die Ansiedlung von Unternehmen aus der digitalen Finanzbranche. Laut Stadtpräsident Dolfi Müller wolle man " unsere Offenheit für die neuen Technologien zum Ausdruck bringen und frühzeitig eigene Erfahrungen sammeln." Zug mit knapp 30.000 Einwohnern ist dank großzügiger Steuerregeln Firmensitz von Rohstoffgiganten wie Glencore und Xsatra, zahlreicher Finanzunternehmen oder Institutionen wie der FIFA. Mit 12.000 angemeldeten Unternehmen soll die Firmendichte besonders hoch sein. Auch die Krypto-Branche hat laut bitcoinblog.de Gefallen an dem Städtchen gefunden. Ein "Crypto-Valley" zeuge davon. (rebu, 10.5.2016)