Berlin – Der Schweizer Filmemacher Niklaus Schilling ist am vergangenen Freitag (6. Mai) im Alter von 72 Jahren in Berlin gestorben. Das teilten die Deutsche Kinemathek und der Verbrecherverlag am Dienstag unter Berufung auf die Familie mit. Zu Schillings Filmen gehören "Vertreibung aus dem Paradies", "Rheingold" und "Willi-Busch-Report", für den er 1980 den Max-Ophüls-Preis erhielt.

"Das deutsche Kino verliert mit ihm einen bildbewussten und avantgardistischen Regisseur, dessen Filme Lust an Formexperimenten und Neugier auf technische Neuerungen gleichermaßen zeigen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Verlag und Deutscher Kinemathek.

Spielfilmdebüt 1971

1944 in Basel geboren, fand Schilling in den 60er Jahren Kontakt zur "Münchner Gruppe". Zunächst arbeitete er als Kameramann etwa für Rudolf Thome, Klaus Lemke, May Spils und Jean-Marie Straub. Sein Spielfilmdebüt gab er 1971 mit "Nachtschatten", einer Mischung aus Kammerspiel und Psychothriller.

Auch später ließ sich Schilling keiner festen Schule zuordnen. "Ein notorischer Grenzverletzer" hieß die Biografie von Karl Prümm, die zum 70. Geburtstag im Verbrecher Verlag erschien. Seit Anfang der 80er Jahre experimentierte Schilling viel mit neuen Techniken. Zuletzt erschien 1995 sein Film "Die Blinde Kuh". (APA, 10.5.2016)