Das lädierte United-Gefährt.

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Letzte Bubbles im Boleyn Ground.

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London – Zu einem Zwischenfall kam es im Vorfeld des Premier-League-Spiels am Dienstagabend zwischen West Ham United und Manchester United. Der Bus, der die Mannschaft der Gäste ins Stadion brachte, wurde außerhalb der Arena von Anhängern der Londoner mit Wurfgeschossen attackiert. Das Spiel wurde um 45 Minuten auf 21.30 Uhr MESZ verschoben.

Die Polizei begleitete den Bus, nachdem er auf einer Straße nahe des Stadions nicht mehr durchkam. Das Fahrzeug war mit Bier überschüttet worden, Flaschen und Gläser wurden geworfen, ein Fenster ging dabei zu Bruch. Die Polizei gab bekannt, dass ein Beamter und ein Zivilist leicht verletzt worden seien. Es wurden keine Verhaftungen vorgenommen.

"Das war nicht angenehm. Unser Bus wurde ziemlich beschädigt", meinte Wayne Rooney. "Wir wissen, dass es ein wichtiges Spiel für West Ham ist, aber ich nehme an, der Klub wird enttäuscht sein von seinen Fans." United-Manager Louis van Gaal wirkte mitgenommen, als er Richtung Kabine ging. "Es ist keine Art, so empfangen zu werden", sagte der Niederländer. "Das hat seine Auswirkungen auf die Spieler, und das ist schade."

West Hams Vize-Vorsitzender David Sullivan gab United eine Teilschuld an den Vorfällen. Er verstehe nicht, warum die Gäste so spät angereist seien. "Sie wussten, was los ist. Sie hätten um fünf hier sein sollen."

Viele Anänger schienen ohne Tickets zu West Hams 2398. und letzten Spiel im legendären Boleyn Ground, vulgo Upton Park angereist zu sein. Seit 1904 ist der Platz die Heimstatt der Hammers, ab der kommenden Saison tritt die Mannschaft im Londoner Olympiastadion an. Auf dem Schwarzmarkt sollen Eintrittskarten um bis zu 2.000 Pfund gehandelt worden sein. Sullivan: "Es tut mir leid um die Anhänger. Wir haben eine wunderbare Show geplant, die einige (wegen der verspäteten Ankickzeit (Anm.) nun nicht verfolgen können." Überbleibsel des Boleyn – Urinale, Sitze, Bürotüren, Torstangen – können in einer Auktion erworben werden.

Würdiger Abschied

Zum Sportlichen: ManUnited hätte mit einem Sieg im Nachtragsspiel den Lokalrivalen City überflügeln und sich auf den vierten Tabellenplatz schieben können, der zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigt.

Stattdessen kassierte man gegen engagierte Hammerst eine 2:3 (0:1)-Niederlage und einen Spieltag vor Saisonende den möglicherweise entscheidenden Rückschlag. West Ham klettert derweil auf Europa-League-Platz sechs.

Manchesters Jungstar Anthony Martial (51./72.) hatte die Partie nach dem frühen Führungstreffer der Gastgeber von Diafra Sakho (10.) mit zwei Treffern in der zweiten Halbzeit zunächst gedreht, beim Führungstor der Red Devils sah Hammers-Goalie Darren Randolph alles andere als gut aus (73.). Doch die Londoner schlugen durch Miguel Antonio (77.) und Winston Reid (81.) ihrerseits zurück.

Man hatte die erste Halbzeit gegen ein zögerliches Manchester klar dominiert, das sich erst nach der Pause steigerte. Insgesamt war der Sieg jedoch jedenfalls verdient, das Chancenplus der Hammers war eklatant. Dem 112 Jahre alten Upton Park wurde ein würdiger Abschied zuteil. Hammers-Trainer Slaven Bilić mit Tränen in den Augen: "Es war sehr emotional. Wir haben ein Spiel mit hoher Intensität erwartet."

In der letzten Runde der Premier League trifft United am Sonntag (16 Uhr) auf Aufsteiger FC Bournemouth. Manchester City muss zeitgleich in seinem letzten Saisonspiel zum Tabellenelften Swansea City. Ein Punkt reicht, um Rang vier zu verteidigen und dem neuen Boss Pep Guardiola die Europa League zu ersparen. (Reuters, red, 10.5.2016)

West Ham United FC

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West Ham fans pay tribute to Upton Park