Columbia – Ein Häftling aus Missouri will als Sohn des am 21. April gestorbenen Popstars Prince anerkannt werden – und damit Anspruch auf das Millionenerbe erhalten. Laut einem am Dienstag bekanntgewordenen Dokument, das sein Anwalt bei Gericht hinterlegte, bestreitet der 39-jährige Carlin Q. Williams die Darstellung der Schwester von Prince, Tyka, dass ihr Bruder keine Kinder hinterließ.
In dem Dokument heißt es, Williams "könnte der einzige rechtmäßige Erbe des Verstorbenen sein". Williams' Mutter Marsha Henson erklärt in einem weiteren gerichtlich hinterlegten eidesstattlichen Dokument, dass sie Prince Rogers Nelson im Juli 1976 in einem Hotel in Kansas City kennengelernt und dort "ungeschützten Sex" mit ihm gehabt habe. Ihr Sohn Carlin sei damals gezeugt worden und am 8. April 1977 zur Welt gekommen.
Carlin Q. Williams beantragte, die Vaterschaft durch einen Vergleich des Erbguts feststellen zu lassen. Prince war mit 57 Jahren gestorben und hatte kein Testament hinterlassen.
Vermögen auf 300 Millionen Dollar geschätzt
Williams sitzt wegen eines Autodiebstahls und illegalen Waffenbesitzes in Florence im Bundesstaat Colorado im Gefängnis. Er dürfte frühestens Ende 2020 freikommen. In seiner Akte heißt es, er habe sieben Halbgeschwister. Williams verbrachte demnach eine schwierige Kindheit, sein Vater war "vollkommen abwesend".
Die Höhe des Erbes steht noch nicht fest. Die auf die Vermögen Prominenter spezialisierte Website "Celebrity Net Worth" hatte das Prince-Vermögen auf rund 300 Millionen Dollar (etwa 265 Millionen Euro) geschätzt. Das Magazin "Forbes" listete Prince 2005 unter den hundert einflussreichsten Prominenten und gab an, er habe im Vorjahr rund 50 Millionen Dollar verdient.
Prince hatte 1996 mit seiner damaligen Frau, der Tänzerin Mayte Garcia, einen Sohn, der aber schon wenige Tage nach der Geburt an der Erbkrankheit Pfeiffer-Syndrom starb. (APA, 11.5.2016)