La Paz – Das bolivianische Parlament hat Präsident Evo Morales vom Vorwurf der Begünstigung freigesprochen. Das Parlament nahm am Dienstag (Ortszeit) einen Bericht an, nach dem bei der Vergabe von Aufträgen an das chinesische Unternehmen CAMC alles mit rechten Dingen zuging.

Für CAMC hatte die frühere Partnerin Morales', Gabriela Zapata, gearbeitet. Die umstrittenen Aufträge hatten ein Gesamtvolumen von mehr als einer halben Milliarde Euro.

Politisch schädlich

"Es gibt überhaupt keinen Beweis, der die Theorie der Begünstigung stützen würde", sagte die Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Susana Rivero. Bei der Vergabe der Aufträge an das Unternehmen CAMC hätten reguläre Wettbewerbsbedingungen geherrscht. Zapata befindet sich seit Ende Februar in Untersuchungshaft. Der 28-Jährigen wird illegale Bereicherung vorgeworfen.

Der Begünstigungsvorwurf gegen Morales trug vermutlich dazu bei, dass er im Februar bei einem Referendum keine Mehrheit für eine Verfassungsänderung bekam, die ihm die Kandidatur für eine vierte Amtszeit ermöglicht hätte. Damit muss der seit 2006 amtierende Präsident Anfang 2020 aus dem Amt scheiden. (APA, 11.5.2016)