Das alte (l.) und das neue Instagram-Logo.

Foto: Instagram

Die Neugestaltung bekannter Logos ist bekanntlich eine heikle Angelegenheit. Denn es repräsentiert ein Unternehmen auf vielseitige Weise. Auch das Icon von Instagram, die Abbildung einer Sofortbildkamera im Stile alter Polaroid-Modelle, ist aus der Landschaft mobiler Apps kaum wegzudenken. Dementsprechend zeigten sich viele User überrascht, als das bekannte Icon nach sechs Jahren plötzlich mit einer drastisch überarbeiteten Version ersetzt wurde.

Anstelle der detailliert ausgeführten Kamera ziert nun eine einfache, weiße Stilisierung auf knallbuntem Hintergrund viele Startbildschirme auf Smartphones. Eine Änderung, die bei vielen nicht auf besondere Gegenliebe zu stoßen scheint.

Entstehungsgeschichte

Nicht lange nach dem Update tauchten bereits auf der Meme-Seite 9Gag einige Vermutungen auf, wie die Neugestaltung des Logos von statten gegangen ist. Wenig überraschend weichen diese deutlich von der Erläuterung ab, die Instagram-Chefdesigner Ian Spalter auf Medium veröffentlicht hat.

Veränderungen ziehen freilich immer auch grundsätzliche Kritik nach dem bekannten Motto "repariere nichts, was nicht kaputt ist" nach sich. Denn auch an der Oberfläche der App wurde geschraubt – ohne allerdings das Bedienkonzept zu verändern. Dazu weckt das neue Icon nicht bei jedem Assoziationen mit einer Kamera. Manche fühlen sich auch an Waschmaschinen erinnert.

Weiter Reaktionen auf Twitter haben etwa Meedia, Popular Science und der Cosmopolitan dokumentiert. Darunter auch einige wohlmeinende Stimmen, die die Modernisierung gelungen finden.

Harsche Kritik bei Adweek

Beim Werbebranchen-Magazin Adweek findet Tim Nudd harsche Worte zum neuen Gewand der Foto-App. Er erklärt, das neue Instagram-Icon könnte zu einem der "größten Designfails des Jahres" werden. Man habe offenbar vergessen, dass der Sinn und Zweck des Logos sei, das Programm zu repräsentieren. Und das erreiche nicht, indem man das Schlüsselsymbol seiner Markenidentität entferne.

Herausgekommen sei ein Design ohne Wiedererkennungswert, das sich auf den Smartphones der Menschen unter "tausenden ähnlich uninspirierten Designs" verlieren werde. Es sei "ein wenig erstaunlich", wie man dies als "Verbesserung" wahrnehmen könne oder warum man überhaupt eine Notwendigkeit für eine Auffrischung sah. (gpi, 12.05.2016)

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