Einer der wichtigsten Wünsche von Arbeitnehmern: Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice.

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Die Tabelle von kununu zeigt: Wünsche von Arbeitnehmern und Arbeitgebern decken sich nicht unbedingt.

Grafik: kununu

Strikte Präsenz und Stunden absitzen war gestern, zumindest wenn es nach Wünschen der Mitarbeiter geht. Flexible Arbeitszeiten (51 Prozent) und Home-Office (33 Prozent) waren die beiden meistgenannten Angebote, nach denen auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu gesucht wird – das zeigt eine Analyse basierend auf mehr als 55.000 Suchanfragen. Auf Platz drei landen Bello und Wuffi: 26 Prozent würden den Hund gerne mit ins Büro nehmen.

Materielle Anreize nicht im Fokus

Ekkehard Veser, Geschäftsführer von kununu in Deutschland, Österreich und der Schweiz, analysiert die Wünsche folgendermaßen: "Für Arbeitnehmer werden zunehmend immaterielle Faktoren wichtiger, wenn sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden. Wir sehen anhand der Suchanfragen auf unserem Portal, dass die Bewerber immer gezielter nach Unternehmen suchen, die ein flexibles Arbeiten ermöglichen. Finanzielle und materielle Anreize wie Diensthandy oder Essenszulagen werden weniger nachgefragt als früher."

Arbeitgeber mit anderen Vorstellungen

Fragt sich nur, ob die Arbeitgeber den Wünschen auch nachkommen. Am besten sieht es da bei den flexiblen Arbeitszeiten aus: 54 Prozent der auf der Plattform vertretenen Unternehmen bieten dieses an. Auf den Folgeplätzen zeigt sich eine oft große Diskrepanz zwischen Wunsch (der Mitarbeiter) und Wirklichkeit (der Firmen-Angebote). Top-Angebote wenn es nach Unternehmen geht sind etwa Internetnutzung (knapp 51 Prozent), Firmen-Parkplatz (knapp 50 Prozent) oder eine gute Verkehrsanbindung (47 Prozent) – bei den Mitarbeitern stehen diese Benefits aber deutlich weiter unten auf dem Wunschzettel.

Dialog notwendig

Für Veser heißt das Handlungsbedarf: "Es geht um eine systematische Auseinandersetzung mit den tatsächlichen, sich stetig verändernden Bedürfnissen der Mitarbeiter sowie ein explizit darauf abgestimmtes Angebot von Benefits. Das wird von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein." Im Idealfall sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber Wünsche und Vorstellungen im Dialog besprechen und gegebenenfalls verwirklichen, sagt er. In zahlreichen Unternehmen sei diese Perspektive aber noch nicht Teil des Selbstverständnisses in der Personalpolitik. (red, 13.5.2016)