Cannes – In Hollywood werden Frauen im Regie-Fach immer noch klar benachteiligt – dieser Ansicht ist Filmstar Jodie Foster. Bei der Vorstellung des ersten kommerziellen Films, den sie als Regisseurin drehte, sagte Foster am Donnerstag beim Filmfestival in Cannes, Filmemacherinnen seien offenbar immer noch "ein zu großes Risiko".
Foster, die als Schauspielerin mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde, sprach von drastischen Veränderungen, die es seit dem Beginn ihrer Karriere vor 50 Jahren an den Filmsets gegeben habe. Als sie als Kind vor der Kamera gestanden habe, seien die einzigen Frauen am Set Maskenbildnerinnen gewesen oder Schauspielerinnen, die ihre Mutter spielten. Heute sehe das anders aus, sagte die 53-Jährige.
Keine Veränderung im Bereich Regie
Aber "der eine Bereich, in dem sich nicht wirklich überhaupt etwas verändert hat, ist das Regieführen bei den Mainstream-Filmen" der großen Studios, bemängelte Foster. Weil sie selbst in der Branche groß geworden sei, sei es für sie allerdings einfacher gewesen, sich in dieser Männerdomäne durchzusetzen.
Foster stellte in Cannes ihren Film "Money Monster" mit den Hollywood-Stars Julia Roberts und George Clooney vor. Die filmische Abrechnung mit der Finanzbranche und der Medienwelt läuft bei dem Festival außer Konkurrenz.
Fosters Werben, dass mehr Frauen Regie führen sollten, hatte bei Roberts allerdings keinen Erfolg. "Ich betrachte es als riesiges Kompliment, dass mich Leute fragen, ob ich Regisseurin sein will. Aber ich will es nicht", sagte die US-Schauspielerin den versammelten JournalistInnen. (APA, 13.5.2016)