Also, zählen wir einmal zusammen: Welche Persönlichkeit des politischen Lebens außerhalb der Grünen hat schon eine Wahlempfehlung für Alexander Van der Bellen abgegeben und welche nicht?
Also Werner Faymann sagte, er wählt ihn, ganz individuell; sein Freund und Mitarbeiter Josef Ostermayer ebenfalls. Wie viel das zählt, ist fraglich. Einige andere SPÖ-Spitzenpolitiker sagten ebenfalls, sie würden VdB wählen, von der Partei selbst kam keine Empfehlung. Michael Häupl wählte den Umkehrschluss: So einen wie Hofer wähle er nicht ...
Christian Kern, der designierte Parteivorsitzende und Kanzler, hat sich noch nicht geäußert, seine Frau ist allerdings im VdB-Unterstützungskomitee.
Die ÖVP verweigert kollektiv und individuell, bis auf einige Einzelgänger wie Erhard Busek. Reinhold Mitterlehner strapazierte den "mündigen Wähler". Für ihn selbst gelte das Wahlgeheimnis. So wie bei Irmgard Griss, die justament nicht sagen will, wen sie wählt.
Frust über die relativ knapp verfehlte Qualifikation für die Stichwahl bei ihr und etlichen ihrer konservativen Unterstützer mag da eine Rolle spielen. Besonders gut kommt das bei bürgerlichen Liberalen nicht an, aber vielleicht bei bürgerlichen Konservativen. Allerdings sagte Griss, sie teile Werte wie Weltoffenheit und Zustimmung zur EU mit Van der Bellen. Aber eine Wahlempfehlung sei das überhaupt nicht. Seltsame Positionierung. (Hans Rauscher, 13.5.2016)