Wien – In der Belegschaft der Bank Austria herrscht derzeit ein gerüttelt Maß an Verunsicherung. Offen ist, wie viele Jobs die geplanten Filialschließungen, Sparkurs und Abzug des Osteuropa-Geschäfts (CEE) nach Mailand zu Mutter Unicredit kosten wird. Die Arbeitsgruppen sind immer noch dabei, ein Konzept für die Ende des Vorjahres angekündigten Filialschließungen zu erstellen – frühestens in zwei Monaten wird das stehen, heißt es in der Bank.

Ganz wesentlich ist da auch das Ergebnis der Verhandlungen, die die Belegschaftsvertretung mit der Unicredit (namentlich mit Finanzchefin Marina Natale) führt. Der Betriebsrat, der die Beschlussfassung zur CEE-Abspaltung blockieren kann, will erreichen, dass CEE weiterhin mit österreichischen Mitarbeitern und aus Wien heraus (per Delegierung) gemanagt wird. Die Italiener könnten damit angeblich leben – die Frage, wie lange den Österreichern diese Lösung zugestanden wird, ist aber noch offen. Ebenso die Frage, wie die Mailänder die Forderung der Belegschaft erfüllen werden, die den Erhalt der Bank Austria als "Universalbank" zum Ziel hat.

EZB prüfte Pensionsdeal

Finanziell hat die BA für den Mitarbeiterabbau, der mit finanziellen Absicherungen Hand in Hand gehen soll, vorgesorgt. Die Rückstellungen dafür sind nun aber sozusagen angeknabbert worden, wird der Mitarbeitertransfer ins staatliche Versicherungssystem (ASVG; der Übertragungsbeitrag wurde per Gesetz erhöht) doch teurer als erwartet. Wie berichtet musste die Bank dafür 444 Mio. Euro zusätzlich rückstellen.

Übrigens hat auch die Bankenaufsicht den Deal geprüft. Das erschließt sich aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage, die die Neos ans Finanzministerium gerichtet haben. Selbiges antwortete vorigen Mittwoch. Die Aufsichtsbehörde EZB habe "die Überlegungen zur Übertragung von Pensionsverpflichtungen aus der Bank Austria ins allgemeine Pensionsversicherungssystem rechtlich geprüft". Ihre Feststellung: Es gebe "keine aufsichtsbehördlichen Zustimmungserfordernisse". (Renate Graber, 14.5.2016)