"Doom" war laut dem Guardian-Journalisten Keith Stuart die Punk-Phase der Videospiele-Welt.

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Nach 23 Jahren gibt es eine Neuauflage des Klassikers "Doom". Die 2016er-Ausgabe ist wie bereits die Ausgangsversion brutal und voller grausamen Momente. Was heute kaum mehr aneckt, war damals ein absoluter Aufreger. Guardian-Journalist Keith Stuart erinnert sich zurück, für ihn hatte "Doom" 1993 den gleichen Effekt wie Punk Rock in den Siebzigern.

Vielerorts Ensetzen

Eltern waren verstört, Politiker entsetzt und Jugendliche fasziniert – so fasst Stuart den damaligen Start des Spiels zusammen. So gab es zuvor bereits Shooter, nur "Doom" schaffte es den Zeitgeist zu treffen. Es war sozusagen ein "Geschenk für alle Entrechteten und Frustrierten", wie der Guardian-Journalist ausführt.

Spieler wurden eingebunden

Das Spiel brillierte auf vielen Ebenen: Das Level-Design faszinierte, das Waffen-Arsenal war gut ausgewählt und der Sound war exzellent. Man fühlte sich wie in einem "düsteren Musik-Video" oder einem "Film von Dario Argento" beschreibt Stuart das damalige Spielgefühl. Und vor allem öffnete sich Id Software, die Softwareschmiede hinter "Doom", gleichermaßen den Spielern, indem der Source Code des Spiels veröffentlicht und somit Mods ermöglicht wurden.

Ein großer Bruch

Auch das Interface von "Doom" erhält Lobeshymen vom britischen Journalisten. Besonders der Verzicht auf einen Punktestand hätte dem Spiel gutgetan – es war ein großer Bruch mit vergangenen Titeln. Überhaupt hätte das Game damals ein neues Videospiele-Zeitalter eingeläutet. "Doom" brach mit den typischen Strukturen der Spielhallen-Games aus den 1980ern und zeichnete einen neuen Plan für künftige Spiele-Generationen. (red, 14.05.2016)