Die Regierung in Peking räumte jüngst anhaltenden Gegenwind für die heimische Wirtschaft ein.

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Shanghai/Peking – In China schüren neueste Daten Zweifel an einer Stabilisierung der Wirtschaft. Im April fielen Industrieproduktion, Einzelhandelsumsatz und Investitionen schwächer aus als von Analysten erwartet. Nachdem bereits unerwartet schwache Außenhandelsdaten die Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung dämpften, unterstreichen die Zahlen, dass die Erholung im März nur ein Intermezzo war.

"Es sieht so aus, als ob alle Antriebe an Dynamik verlieren", sagte Ökonom Zhou Hao von der Commerzbank in Singapur. China mühe sich immer noch ab.

Nach Angaben des nationalen Statistikamtes vom Samstag produzierte die Industrie nur sechs Prozent mehr als im Vormonat. Analysten hatten ein Plus von 6,5 Prozent erwartet, nachdem die Produktion im März noch um 6,8 Prozent angezogen war.

Im Einzelhandel legten die Erlöse aufs Jahr hochgerechnet um 10,1 Prozent zu. Auch hier waren die Experten optimistischer und hatten mit einen Anstieg von 10,5 Prozent gerechnet – dem selben Wert wie im Vormonat.

Zudem hielt sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA mit Investitionen zurück. Binnen Jahresfrist legten sie von Jänner bis April um 10,5 Prozent zu, erwartet war eine Steigerung von 10,9 Prozent. Im ersten Quartal betrug das Plus noch 10,7 Prozent.

Die Regierung in Peking räumte jüngst anhaltenden Gegenwind für die heimische Wirtschaft ein. Mit staatlichen Investitionen und einer lockeren Geldpolitik will sie für Impulse sorgen. Im ersten Quartal wuchs die Wirtschaftsleistung nur noch um 6,7 Prozent. Für das Gesamtjahr peilt die Staatsführung ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zwischen 6,5 und 7,0 Prozent an. Im vergangenen Jahr hatte die Wirtschaft noch um 6,9 Prozent zugelegt. Das war schon der schwächste Wert seit einem Vierteljahrhundert. (APA, 14.5.2016)