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Nach zwischenzeitlichen Problemen waren die Katalanen am Ende wieder souverän und ließen dem Erzfeind aus Madrid keine Chance.

Foto: AP/ Daniel Tejedor

Granada – Der FC Barcelona ist zum 24. Mal spanischer Fußball-Meister. Die Katalanen setzten sich am Samstag in der letzten Runde in Granada dank dreier Tore von Luis Suarez mit 3:0 (2:0) durch. Real Madrid nützte auch ein 2:0-Sieg bei Deportivo La Coruna nichts mehr. Am Ende lagen die Madrilenen einen Punkt hinter dem Erzrivalen.

Titelverteidiger Barcelona bejubelte die sechste Meisterschaft in den vergangenen acht Jahren. Lediglich 2012 und 2014 unterbrachen Real bzw. Atletico Madrid für ein Jahr die Vorherrschaft der Blau-Roten. Die beiden Madrider Clubs dürfen sich in diesem Jahr zumindest noch im Champions-League-Finale am 28. Mai in Berlin messen.

In der Liga aber erfing sich Barca nach einer Schwächephase in der ersten April-Hälfte rechtzeitig. Zum Abschluss gab es fünf Siege in Serie – mit einem Torverhältnis von 24:0. Matchwinner in Granada war einmal mehr Stürmerstar Suarez, der alle drei Tore erzielte (22., 38., 86.). Mit 40 Ligatreffern krönte sich der Uruguayer auch zum "Pichichi", also zum Schützenkönig. Erstmals seit Diego Forlan 2009 heißt dieser in Spanien damit nicht Lionel Messi oder Ronaldo.

Ronaldo kam Suarez mit 35 Toren noch am nächsten. Der Portugiese traf in A Coruna ebenfalls in zweifacher Ausführung (7., 25.), wurde aber zur Pause ausgewechselt. Real beschloss die Saison unter Trainer Zinedine Zidane, der Anfang Jänner vom glücklosen Rafael Benitez übernommen hatte, mit zwölf Ligasiegen in Folge. Einen weiteren Ausrutscher hätte sich Barca nicht leisten dürfen.

Im Gegensatz zur Champions League verteidigten die Katalanen ihren Titel in der Liga aber erfolgreich. Selbiges könnte dem Team von Trainer Luis Enrique, das im Vorjahr das Triple geholt hatte, auch noch im Cup gelingen. Nächsten Sonntag (22. Mai) greift Barca im Cupfinale gegen den FC Sevilla nach dem nationalen Double – dem zweiten in Folge.

Lob der Moral

Trainer Luis Enrique würdigte nach getaner Arbeit vor allem die Moral seiner Mannschaft. "Ich bin sehr glücklich. Das Team hat gezeigt, dass es Schwierigkeiten überwinden kann", erklärte der 46-Jährige. Sonderlob gab es für Luis Suarez. "Es gibt auf der Welt keinen anderen Stürmer wie ihn", meinte Luis Enrique. "Er ist ein unersetzbarer Spieler für uns."

Dabei gehe es nicht nur um die Tore des 29-Jährigen, sondern auch um dessen Arbeitseinstellung und dessen Charakter. "Das ist der Grund, warum wir ihn damals geholt haben." Suarez war im Sommer 2014 für mehr als 80 Millionen Euro aus Liverpool nach Barcelona gewechselt. Die ersten Monate musste er, nach seiner Beißattacke bei der WM in Brasilien gesperrt, untätig verbringen.

Andres Iniesta darf erstmals als Kapitän die Meistertrophäe entgegennehmen. "Dieser Titel fühlt sich besonders gut an, weil wir das ganze Jahr über so viel harte Arbeit hineingesteckt haben und bis zum Ende gelitten haben", erklärte der Mittelfeld-Routinier. "Die Liga ist der Bewerb, der deine Konstanz das ganze Jahr über auf die Probe stellt. Es ist der Bewerb, den wir jedes Jahr gewinnen wollen." Sechsmal ist es in den vergangenen acht Anläufen gelungen. (APA, 14.5.2016)