Ramallah – Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und sein palästinensischer Amtskollege Riyad al-Malki setzen Hoffnung in die französische Friedensinitiative. Kurz begrüßte, dass Al-Malki die Initiative "recht positiv" sehe. Er "hoffe, dass diese Initiative hilfreich sein kann, direkte Gespräche zwischen Palästinensern und Israel wieder in Gang zu bringen", sagte Kurz am Sonntag vor Journalisten in Ramallah.

Kurz traf auch den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas. Al-Malki sagte, dass er Kurz über den Besuch von Außenminister Jean-Marc Ayrault informiert habe. Ayrault hatte am selben Tag in Ramallah und Jerusalem für eine internationale Nahost-Friedenskonferenz in Paris geworben. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu winkte bereits ab. Nur direkte Verhandlungen ohne Vorbedingungen zwischen Israelis und Palästinensern könnten Frieden bringen, sagte Netanyahu. Israel ist auch skeptisch, weil Paris bereits zugesagt hat, selbst bei einem Scheitern der Initiative Palästina als Staat anzuerkennen.

Die Gespräche mit Kurz bezeichnete Al-Malki als "sehr offen und sehr ehrlich". Al-Malki und Kurz sprachen auch kurz über bilaterale Themen. Al-Malki nannte Trainings für junge palästinensische Diplomaten an der Diplomatischen Akademie in Wien. Österreich habe eine lange Tradition, den Palästinensern zu helfen, sagte Kurz: In den vergangenen 20 Jahren habe Österreich 85 Millionen Euro für Wasser-Projekte, Gesundheit und humanitäre Angelegenheiten zur Verfügung gestellt. (APA, 15.5.2016)