24 Stunden lang war das Kraftwerk besetzt worden.

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Spremberg – Nach dem Ende einer 24-stündigen Blockade durch Umweltaktivisten läuft das deutsche Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe im Süden Brandenburgs wieder im Normalbetrieb. "Die Kohlezüge rollen wieder", sagte ein Sprecher des Betreibers Vattenfall. Am Samstag hatte das Protestbündnis "Ende Gelände" die Gleise der Züge für den Kohlenachschub besetzt und den Betrieb für einen Tag massiv gestört.

Der Energiekonzern hatte daraufhin die Leistung drosseln müssen. Laut "Ende Gelände" lieferte das Kraftwerk in der Lausitz während der Blockade nur noch 20 Prozent seiner Kapazität. Vattenfall machte dazu keine konkreten Angaben, sprach von "deutlich reduzierter Leistung".

Mehr als 1.600 Aktivisten

Das Unternehmen warf dem Protestbündnis vor, die Kontrolle über radikale Kräfte verloren zu haben. Die Aktionen "Ende Gelände" und "Klimacamp" hätten am Pfingstwochenende auch "ungeordnete Gruppen von radikalen Kohlegegnern" versammelt und damit die "Büchse der Pandora" geöffnet. Ein Teil der Aktivisten habe nicht die Absicht gehabt, friedlich zu demonstrieren und es auf eine Eskalation angelegt.

Die Proteste hatten am Freitag mit der Besetzung des Tagebaus Welzow-Süd durch mehr als 1.600 Aktivisten begonnen. "Ende Gelände" hatte die Aktion am Sonntag für beendet erklärt. (APA, 16.5.2016)