Wien – Im ersten Quartal 2016 ist die Zahl der Einbürgerungen um 8,4 Prozent gestiegen. Gegenüber den 1.925 Einbürgerungen im ersten Quartal des Vorjahres wurde heuer von Jänner bis März 2.086 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Das gab die Statistik Austria am Dienstag bekannt.

Der Anstieg ist dabei nicht auf einen gesamtösterreichischen Trend zurückzuführen. Während etwa Oberösterreich ein Plus von 37,1 Prozent verzeichnete, sank die Zahl der Einbürgerungen in Kärnten um 31,6 Prozent. Zuwächse gab es auch in Tirol (plus 26,9 Prozent), der Steiermark (25,6 Prozent) und Wien (plus 11,3 Prozent; Rückgänge im Burgenland (minus 22,9 Prozent) und Niederösterreich (minus 19,1 Prozent). Nahezu gleich geblieben sind die Zahlen in Salzburg (minus 3,5 Prozent) und Vorarlberg (minus 2,7 Prozent).

38,4 Prozent der eingebürgerten Personen besaßen zuvor die Staatsbürgerschaft eines der vier Länder Bosnien und Herzegowina (313 Personen), Türkei (201), Serbien (164) oder Kosovo (123). 14,9 Prozent waren zuvor Bürger anderer EU-Staaten, die meisten davon Rumänen (62 Personen), Deutsche (47 Personen) und Kroaten (43 Personen).

Trend setzt sich fort

25,9 Prozent der Neo-Österreicher wurden bereits hier geboren. 54 Prozent der Eingebürgerten waren Frauen, der Anteil der zum Zeitpunkt der Verleihung Minderjährigen betrug 38 Prozent.

54,6 Prozent der Einbürgerungen erfolgten aufgrund eines Rechtsanspruchs; 15,8 Prozent erhielten die Staatsbürgerschaft aufgrund des Einbürgerungsgrunds Ermessen, die überwiegende Mehrheit nach mindestens zehnjährigem Wohnsitz in Österreich; weiteren 29,7 Prozent wurde die österreichische Staatsangehörigkeit unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" zuerkannt, darunter 57 Ehepartner und 562 Kinder von Österreichern.

Mit diesem Ergebnis setzte sich auch im ersten Quartal 2016 der seit 2011 beobachtbare Trend ansteigender Einbürgerungszahlen fort.

Die Einbürgerungsquote liegt mit 0,7 Prozent aber weiterhin nur bei einem Achtel der Spitzenwerte des vergangenen Jahrzehnts. (mcmt, 17.5.2016)