Der japanische Autobauer Suzuki kommt wohl glimpflich aus der Affäre um fehlerhafte Verbrauchstests heraus. Der Konzern räumte zwar am Mittwoch ein, bei 16 Automodellen seit 2010 Testmethoden eingesetzt zu haben, die nicht den japanischen Vorschriften entsprächen. Allerdings hätten nun Untersuchungen ergeben, dass dies nicht zu verzerrten Ergebnissen geführt habe.

Es gebe daher keine Notwendigkeit, die Daten zu korrigieren, erklärte die landesweite Nummer vier der Branche. Auch Auswirkungen auf die Geschäftszahlen sieht der Konzern zunächst nicht. Die Aktie hatte zuvor gut neun Prozent nachgegeben, nachdem die Fehler bei den Tests bekanntwurden.

Insgesamt seien etwa 2,1 Millionen Autos betroffen, erklärte Suzuki. Das Verkehrsministerium in Tokio hatte nach dem Skandal um die Manipulation von Spritverbrauchswerten bei dem japanischen Autobauer Mitsubishi die anderen Autokonzerne des Landes aufgefordert, erneut ihre Verbrauchsmessungen vorzulegen.

Präsident vor Rücktritt

Der Präsident von Mitsubishi Motors Medienberichten will Medienberichten zufolge zurücktreten. Wie japanische Nachrichtenagenturen am Mittwoch unter Berufung auf informierte Quellen berichteten, werde Tetsuro Aikawa voraussichtlich auf der Hauptversammlung im Juni seinen Hut nehmen.

Oder im Juli, wenn ein Expertengremium einen Bericht zu dem Skandal vorlegen wird. Mitsubishis Vorstandsvorsitzender Osamu Masuko werde wahrscheinlich vorübergehend Aikawas Aufgaben mit übernehmen, hieß es weiter.

Die bei Mitsubishi Motors betroffenen Kleinstwagen haben einen Hubraum bis 660 Kubikzentimeter und sind in Japan steuerbegünstigt. Bei dem Skandal geht es um Modelle, die Mitsubishi Motors seit 2013 auch für Nissan produziert. Der Renault-Partner hat inzwischen angekündigt, den skandalerschütterten Konkurrenten unters Dach zu nehmen. Nissan will mit 34 Prozent größter Anteilseigner bei Mitsubishi Motors werden, womit Nissan den Konzern de facto künftig kontrollieren würde. (APA, Reuters, 18.5.2016)