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Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt sich ungewohnt bescheiden: In den USA ist der 100-Dollar-Schein das höchste der Gefühle.

Foto: KACPER PEMPEL

Wien – Die Europäische Zentralbank hat das Ablaufdatum für den violetten 500-Euro-Schein festgelegt – ungerührt von den heftigen Protesten. Die Ausgabe der größten Euro-Banknote wird gegen Ende 2018 eingestellt. Als Zahlungsmittel bleibt der Schein länger gültig. Die Euro-Notenbanker liegen damit im Trend. Die großen Geldscheine der Welt werden zu Schmuddelkindern und schrittweise aus dem Verkehr gezogen.

Das Argument ist allerorts dasselbe und gleich umstritten: Die dicken Scheine sollen vor allem für kriminelle Geschäfte genutzt werden. Die meisten Staaten haben Banknoten mit einem Maximalwert von umgerechnet 30 bis 100 Euro. Ausscheren wollen immer weniger. In den USA etwa ist der 100-Dollar-Schein das höchste der Gefühle. Die Briten hantieren maximal mit einer 50-Pfund-Note. Auch in Japan ist die wertvollste Note mit 10.000 Yen (rund 80 Euro) relativ klein.

Eingestellt, aber noch gültig

Der wertvollste Schein der Welt, der ohne Ablaufdatum gedruckt wird, kommt derzeit aus der Schweiz – da die Zentralbank von Singapur den 10.000-Dollar-Schein (rund 6400 Euro) seit Mitte 2014 nicht mehr ausgibt. Bezahlen darf man damit weiterhin. Der Schweizer 1000-Franken-Schein kommt auf einen Wert von rund 900 Euro. Den 1000-Dollar-Schein (rund 640 Euro) aus Singapur gibt es aber noch. Fast genauso viel wert ist die 1000-Dollar-Note aus Kanada. Auch ihr Druck wurde 2000 eingestellt. Seither werden die Tausender eingezogen, wenn sie bei der Zentralbank landen.

Mit Titanen und Giganten hantieren allenfalls noch Profis. Nicht im Umlauf, aber in Gebrauch sind etwa Noten mit einem Wert von 100 Millionen und einer Million Pfund in Großbritannien. Privatbanken hinterlegen sie bei der Bank of England, wenn sie Pfund-Noten herausgeben. Wertvoll sind die Papiere auch für Sammler: 2014 wurde ein ungültiger "Giant" um 16.000 Pfund versteigert. (Regina Bruckner, 28.5.2016)