Diese Mazedonierin schleudert einen Farbbeutel.

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Skopje – In Mazedonien wird auch nach Verschiebung der umstrittenen Parlamentswahlen weiter gegen die Regierung protestiert. Am Mittwochabend gingen Anhänger der "Bunten Revolution" in der Hauptstadt Skopje und weiteren Orten auf die Straße, um den Rücktritt von Gjorge Ivanov und die Aufhebung von Amnestien für der Korruption beschuldigte Politiker zu verlangen.

Am Mittwoch war die für 5. Juni angesetzte Parlamentswahl auf Druck der Protestbewegung und Oppositionsparteien verschoben worden. Ein neuer Termin wurde nicht festgesetzt. Die Wahl war Teil einer von der EU vermittelten Einigung, die den Westbalkan-Staat vor einem Abgleiten ins politische Chaos bewahren sollte.

Auslöser der Krise sind Vorwürfe der Opposition gegen den inzwischen zurückgetretenen Ministerpräsidenten Nikola Gruevski. Er soll demnach das Abhören von mehr als 20.000 Oppositionellen angeordnet haben. Zuletzt amnestierte Präsident Ivanov mehr als 50 mutmaßlich in einen Abhörskandal verstrickte Personen. (APA, 19.5.2016)