Salzburg/München (Bayern) – Dass gegen den Rektor der Universität Mozarteum Salzburg, Siegfried Mauser, noch ein Gerichtsverfahren anhängig ist, hat auch Konsequenzen für die Salzburg Biennale. Mauser wurde im Herbst 2015 zum künstlerischen Leiter der Biennale 2017 bestellt. Das Musikfestival werde nun um ein Jahr verschoben, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums der Biennale, Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden, zur APA.

Aufgrund des Gerichtsverfahrens und der Unvorhersehbarkeit, wie viel Zeit bis zu einem rechtskräftigen Ausgang noch vergeht, könne die Biennale 2017 wie geplant nicht durchgeführt werden, sagte der Bürgermeister. "Die Biennale wird auf 2018 verschoben." Eine Opernproduktion benötige eineinhalb Jahre Vorbereitungszeit, und das gehe sich einfach nicht mehr aus, erklärte Schaden am Mittwoch. "Wir warten das endgültige Urteil ab."

Noch nichts entschieden

Im November des Vorjahres hatte Mauser seine Ideen für das Festival 2017 präsentiert. Das Programm werde an die erste Biennale unter Hans Landesmann im Jahr 2009 anschließen und einen Mix aus authentisch/zeitgenössischer und ethnischer Musik darstellen, erläuterte Mauser. Geplant sei die Uraufführung einer Kammerversion der Oper "La Cubana" von Hans Werner Henze und Hans Magnus Enzensberger. Auf Anfrage der APA, ob eine Auflösung von Mausers Vertrag angedacht ist, erklärte eine Sprecherin der Salzburg Biennale, es sei noch nichts entschieden.

Das Amtsgericht München hatte Mauser am vergangenen Freitag wegen sexueller Nötigung einer Professorin schuldig gesprochen und eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verhängt. Seine Verteidiger kündigten an, das Urteil zu bekämpfen. Mauser ist derzeit als Rektor des Mozarteums beurlaubt. (APA, 19.5.2016)