Das Kuscheltier, das von Google patentiert worden ist, besitzt alle Voraussetzungen, um Kinder zu überwachen

US Patent Office

Ein smarter Ventilator misst, wie sehr seine Besitzer "stinken" – und versprüht dann Parfüm

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Der Teddybär oder Stoffhase ist nicht so harmlos, wie er aussieht: In Wahrheit verbergen sich hinter dem kuschligen Fell und den treuherzigen Augen alle Gadgets, die man zur Totalüberwachung seines Kindes benötigt. Also Mikrofone, Kameras und Lautsprecher. Die Idee für die lauschenden Kuscheltiere stammt von Google: Der Suchmaschinist ließ sich dieses Konzept schon 2012 patentieren. Weiterentwickelt wurde das Projekt offenbar nicht, zumindest fehlt seither jede Spur vom überwachenden Teddybären.

Smarte Augen

Der ist aber nicht die einzig skurrile Entwicklung aus den Google-Entwicklungsabteilungen, über die man dank Patentanträgen erfahren kann. So ist schon länger bekannt, dass der Konzern an speziellen Augenlinsen arbeitet, die den Blutzucker messen sollen. In einem Patent wird vorgeschlagen, dass diese solarbetrieben sein sollen. Der Nutzer müsste sich also ab und zu in der Sonne aufhalten, um die Features später nutzen zu können. Ein anderes Patent geht einen Schritt weiter: Es schlägt vor, dass sich Nutzer einem chirurgischen Eingriff unterziehen, um sich ein "smartes Gerät" an die Linse montieren zu lassen, das ihre Sehkraft verbessert.

Körpergeruch messen

Ein weiteres Projekt aus dem Google-Labor ist eine Smartwatch, die Diabetikern über ihren Insulinwert Bescheid gibt, ohne dafür Nadeln zu benutzen. Das Gerät würde laut Business Insider ganz wenig Gas in eine Kammer senden, die daraufhin ein kleines Partikel aktiviert, das eine winzige Menge Blut absaugt und testet. Für Menschen mit starkem Körpergeruch dürfte hingegen folgende Idee interessant sein: Google arbeitete offenbar an einem kleinen Ventilator mit Minicomputer, der die Duftausstöße des Körpers misst. Überschreiten diese einen bestimmten Wert, versprüht der Ventilator ein Parfum.

Tattoo mit Lügendetektor

Bizarr ist hingegen die Idee eines "smarten Tattoos", das ein klitzekleines Mikrofon samt Lügendetektor beinhaltet. Grundsätzlich wäre das Konzept, dass Nutzer sprechen können, ohne ihr Smartphone in der Hand halten zu müssen. Den Google-Ingenieuren war aber offenbar aufgefallen, dass man ja gleich einen Lügendetektor hinzufügen könnte, der den Widerstand der Haut am Hals misst.

Roboter und Drohnen

Mit leichterer Eingabe beschäftigt sich auch ein Patent für eine Augmented-Reality-Brille wie Google Glass. Sie könnte ein Keyboard auf die Hand projizieren. Ein ähnliches Patent hatte zuvor Samsung für Smartwatches beantragt. In wie vielen Bereichen Google aktiv ist, zeigen die folgenden zwei Patente: Der IT-Konzern entwickelte ein Konzept für eine Kooperation zwischen Drohnen und Robotern, die Pakete ausliefern könnten. Die Drohne würde die Sendung fallen lassen, woraufhin der Roboter es zum Zielort transportiert. Und schließlich hatte Google auch die Idee zu einem netten Gimmick für Chats: ein Programm, das die Gespräche automatisch in Comics umwandelt.

Wie konkret Googles Pläne für diese Ideen sind, lässt sich aus den Patentanträgen nicht ablesen. Firmen beantragen routinemäßig eine Vielzahl von Patenten, etwa um der Konkurrenz zuvorzukommen (und diese so zu blockieren). Gleichzeitig entwickeln Mitarbeiter oft "nebenbei" Ideen, die sie sich dann schützen lassen – so ist etwa zu erklären, warum der Geheimdienst NSA einen Kindersitz patentieren ließ. (red, 19.5.2016)