Wien – Eingeladen wurde "der Querschnitt der ÖVP-Familie", erklärt Generalsekretär Peter McDonald die Einladungspolitik für die am Freitag stattfindende "Zukunftskonferenz". Rund 70 ÖVPler, vom Gemeinderat bis zum Regierungsmitglied, sollen im Wiener Parlamentsklub dem "Weckruf der Veränderung", der anlässlich des desaströsen Abschneidens bei der Bundespräsidentenwahl ertönt sei, folgen.

Über Personalia will McDonald dabei ebenso wenig reden wie Parteichef Reinhold Mitterlehner. Dabei hatte der bereits beim Abzug von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner gen Niederösterreich einen größeren Umbau des Regierungsteams in Aussicht gestellt – danach die Debatte aber wieder für beendet erklärt. Also tut das McDonald genauso. Er rechnet übrigens auch nicht damit, dass seine eigene Position zur Diskussion stehen könnte.

Profil mit Stil

Der ÖVP-General will in Workshops drei Themengebiete bearbeiten. Der erste heißt "Neu regieren – Änderung des Politikstils". Als Lopatka-Workshop will McDonald das nicht verstanden wissen. "Das hätten wir auch ohne den Wechsel an der SPÖ-Spitze auf der Tagesordnung gehabt." In Workshop zwei dreht sich alles um "stärkere Profilierung, Öffnung und Weiterentwicklung der Partei" – etwas, wofür bereits bei der "Evolutionsprozess" genannten Programmreform Vorarbeit geleistet worden sei. Jetzt will man nochmal "besser herausarbeiten, wofür die ÖVP steht". Und schließlich gelte es den "Zusammenhalt, das Zusammenspiel" – kurz "das Wir-Gefühl" neu zu definieren.

Bis 15 Uhr ist Zeit für neue Ideen. McDonald erwartet sich drei Arten von Ergebnissen, nämlich "kurzfristige, mittelfristige und visionäre". Eine Pressekonferenz gibt es im Anschluss nicht, schließlich wolle man nicht in alte Muster zurückfallen und dem Koalitionspartner über die Medien ausrichten, wohin die Reise geht. (riss, 19.5.2016)