Wer neuer Bundespräsident Österreichs wird, ist noch unklar: Der ehemalige Grünen-Chef Alexander Van der Bellen kommt derzeit auf 50 Prozent, FPÖ-Kandidat Norbert Hofer erreicht ebenso 50 Prozent. Die Schwankungsbreite liegt bei 0,8 Prozent, geht aus der Hochrechnung des Instituts Sora hervor, die der ORF um 18.27 Uhr veröffentlicht hat.

Klarere Verhältnisse gibt es bei den Bevölkerungsgruppen, die die Kandidaten von sich überzeugen konnten. Hier spiegelt sich die Polarisierung des Lagerwahlkampfs der vergangenen vier Wochen wider.

Männer wählen Hofer, Frauen wählen Van der Bellen

Gravierende Unterscheide gibt es im Wahlverhalten nach Geschlecht und Generationen. So wählen Frauen eher Van der Bellen, Männer eher Hofer.

Akademiker für Van der Bellen, Personen mit Lehrabschluss für Hofer

Wie sich schon im ersten Wahlgang abzeichnete, gaben Personen mit Lehrabschluss eher Norbert Hofer als Alexander Van der Bellen ihre Stimme. Am größten war der Abstand bei den Akademikern, allerdings umgekehrt: Hier haben sich vier von fünf für Van der Bellen entschieden.

Arbeiter wählen Hofer

Beim Wahlverhalten nach Erwerbsstatus ist das Ergebnis großteils ausgeglichen. Nur die Gruppe der Arbeiter hat eindeutig bei Norbert Hofer ihre Heimat gefunden.

Für etwa ein Drittel der Wähler von Alexander Van der Bellen war es das erste Mal jemand aus dem Lager der Grünen gewählt zu haben.

Wahlbeteiligung bei Akademikern am höchsten

Pensionisten sind der Bundespräsidentenwahl eher ferngeblieben. Am ehesten sind Akademiker zur Wahlurne gegangen.

(Gerald Gartner, 22.5.2016)