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Das rekonstruierte Wrack.

Foto: REUTERS/Michael Kooren

Sydney/Kiew – Nach dem Abschuss des Fluges Flug MH17 über der Ukraine vor knapp zwei Jahren verklagen laut einem Zeitungsbericht mehrere Angehörige von Opfern den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den russischen Staat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte auf Schmerzensgeld.

Die Anwaltskanzlei LHD fordere im Namen der Hinterbliebenen von Putin und dem russischen Staat jeweils zehn Millionen australische Dollar (6,45 Millionen Euro), berichtete der "Sydney Morning Herald" am Samstag.

Die Klage vor dem Straßburger Gerichtshof wurde dem Bericht zufolge im Namen von 33 Angehörigen aus Australien, Neuseeland und Malaysia eingereicht. Die Anwaltskanzlei LHD werfe Russland vor, seine Beteiligung an dem Abschuss von MH17 bewusst verschleiert zu haben.

Abschuss über Ostukraine

Die Boeing 777 der Fluggesellschaft Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 über der Ostukraine von einer Boden-Luft-Rakete getroffen und zerstört worden; alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben. Die meisten von ihnen waren Niederländer.

LHD-Teilhaber Jerry Skinner sagte dem "Sydney Morning Herald", den Angehörigen gehe es vor allem darum, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. "Sie wollen genug Geld, um zu zeigen, dass die Russen das ernst nehmen", fügte er hinzu.

Niederländische Ermittler waren zu dem Schluss gekommen, dass die Passagiermaschine von einer BUK-Rakete abgeschossen wurde. Westliche Länder wie die USA warfen Russland vor, den Rebellen in der Ostukraine die Rakete zumindest geliefert zu haben. Moskau weist jede Verantwortung zurück. (APA, 21.5.2016)