Damaskus/London – Die Zahl der Todesopfer bei mehreren Anschlägen in den vom Assad-Regime kontrollierten Küstengebieten Syriens ist nach Angaben von Aktivisten auf mindestens 159 Menschen gestiegen. Mindestens 109 Personen seien in der Stadt Jableh umgekommen, mindestens 50 Menschen in Tartous, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) am Dienstag mit.

Zudem seien etwa 200 Menschen verletzt worden. Der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge starben 78 Menschen.

IS bekannte sich zu Anschlägen

Am Montag wurden nach Informationen der Menschenrechtsbeobachter neun Anschläge in den beiden Städten verübt. In dem seit fünf Jahren andauernden syrischen Bürgerkrieg waren es die bisher verheerendsten Anschläge in der Region. In einem Internetschreiben bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu den Taten. Dies konnte nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Die Küstenprovinzen Latakia und Tartous sind seit Beginn des Bürgerkriegs in den Händen von Regimekräften. Dort leben viele Alawiten – eine Religionsgruppe, der auch der syrische Machthaber Bashar al-Assad angehört – und Regimeunterstützer sowie Flüchtlinge aus anderen Teilen Syriens.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden. (APA, 24.5.2016)