Eindringlich

Schon der Duft macht Lust auf mehr: ein kühler Hauch von frischen Kräutern. Schmeckt betörend, zeigt sich temperamentvoll und vielschichtig. Im Weingarten im Jura wird biodynamisch gearbeitet, im Keller ohne Tricks. Der Name bezieht sich auf spontane Flaschengärung mit wilden Hefen, eine in der Champagne noch unübliche Methode. Aber: no risk no fun. Und Spaß macht der Bursche!

Domaine Tissot: Indigène – Crémant du Jura, 29,90 Euro, www.meinlamgraben.at

6 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Dezent

Eines der wenigen Weingüter im Chablis, das neben Weißweinen auch Crémants erzeugt. Die Schaumweine mundeten schon dem russischen Zaren, heute sind sie auch fürs gemeine Volk erschwinglich. Die Cuvée aus Burgundersorten ist wie alle Crémants auf der Flasche vergoren und erfreut mit zurückhaltender dunkler Frucht und perfekter Balance. Nur Druck und die Länge fehlen!

Simmonet-Febvre: Crémant de Bourgogne Brut, 18,99 Euro, www.weinco.at

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Bäuerlich

Gratien & Meyer erzeugen Crémants im Weinbaugebiet Loire und orientieren sich stilistisch an der Champagne. Wäre da nicht diese aufdringliche Frucht in der Nase und die schwerfällige Süße am Gaumen, die eigentlich ordinär wirkt. Dafür überzeugt dieser Crémant mit Struktur und Länge. Und kostet nicht viel. Aber Geiz ist auch bei Sprudel nicht geil.

Gratien & Meyer: Crémant de Loire, 10,99 Euro, www.weinwelt.at

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Brausig

Klares Schlusslicht der Verkostung! Der Schaumwein aus den Sorten Cabernet Franc, Pinot noir und Grolleau verstört mit artifiziellem Geruch nach Drops und dem Geschmack zu lange gelagerter Erdbeermarmelade der Großtante. Die markante Süße, die man an der Loire gerne als "Anjou Douceur" bezeichnet, ist eindeutig zu dick aufgetragen. Da greift man lieber zum Champagner!

Blanc Foussy: Crémant de Loire – Brut Rosé, 16,99 Euro, www.weinco.at

2 von 6 Punkten

(Christina Fieber, RONDO, 27.5.2016)

Foto: Lukas Friesenbichler