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Künstlerische Darstellung des etwa erdgroßen Exoplaneten Kepler-452b, der in der lebensfreundlichen Zone seines Muttersterns kreist. Dass eine Welt lebensfreundliche Bedingungen bereitstellt, bedeutet laut Paul Davies nicht, dass dort auch zwangsläufig Leben entsteht.
Illu.: APA/EPA/NASA/JPL-Caltech/T. Pyle

Sind wir vielleicht doch allein? Halten wir uns an die überprüfbaren Fakten, so müssen wir wohl davon ausgehen, dass Leben ein einzigartiges Phänomen im Universum ist – zumindest so lange eine sensationelle Entdeckung uns nicht das Gegenteil beweist. Das hält Wissenschafter rund um den Globus allerdings nicht davon ab, in immer neuen Studien zu schätzen, wie oft Leben tatsächlich im Kosmos zu finden ist. Die Grundlage für diese Berechnungen bilden neueste Erkenntnisse aus der Exoplanetenforschung und Astrobiologie ebenso, wie mehr oder weniger haltbare Annahmen.

Das war nicht immer so: In den 1960er Jahren war die Mehrheit der akademischen Welt davon überzeugt, dass die Entstehung von Leben auf der Erde ein einzigartiger Zufall gewesen sei, basierend auf einem unwahrscheinlichen chemischen Glückstreffer. Der spätere wissenschaftliche Meinungsumschwung ist allerdings nicht unbedingt neueren Forschungsergebnissen zu verdanken – vom Ursprung des Lebens wissen wir heute ebenso wenig wie vor 50 Jahren.

Daran ändert auch Carl Sagans Argumentation nichts, der als Optimist in dieser Frage galt. Der berühmte US-Astrophysiker meinte, dass die Entstehung von Leben kein so einzigartiger Vorgang sein könne, wenn man bedenkt, wie schnell es nach der Geburt der Erde auf der Bildfläche erschien.

Der Kosmologe und Astrobiologe Paul Davies von der Arizona State University sieht die derzeit kursierenden Annahmen von einem von Leben überquellenden Universum eher kritisch – und lässt auch Sagans Einwand nicht gelten: Bevor wir nicht wissen, wie aus einigen chemischen Substanzen die ersten lebenden Zellen wurden, sei jegliche zahlenmäßige Spekulation unmöglich, schreibt er in einem aktuellen Beitrag des "Scientific American":

--> Scientific American: The conclusion that the universe is teeming with biology is based on an unproved assumption

(red, 28.5.2016)