Ausgehend von Gmünd in Kärnten führt einer der schönsten Radwege des Landes durch das "Tal der tausend Wasser", wie das Maltatal auch genannt wird. Beeindruckende Wasserfälle, Wanderwege und Erlebnisparks liegen auf der Route.

Bereits der Ausgangspunkt der Tour, die mittelalterliche Stadt Gmünd, ist einen Besuch wert. Früher kam ihr eine strategisch wichtige Rolle zu, lag sie doch an der Handelsstraße von Venedig nach Salzburg. So ist es wenig verwunderlich, dass die Stadt mit einer mächtigen Stadtmauer und einer imposanten Burganlage geschützt wurde. Glücklicherweise blieben beide Wehranlagen bis heute bestehen, und so besteht die Möglichkeit, in Gmünd tief in das Mittelalter eintauchen zu können. Der 21 Meter hohe Bergfried der Alten Burg wird in den Sommermonaten auch als Aussichtswarte genützt.

Bereits der Schlosspark von Dornbach bei Malta ist ziemlich "wässrig".
Foto: Andreas Brudnjak

Auf dem Radweg R9 durch das Maltatal hat man nur sehr wenige Höhenmeter zu bewältigen. Ausgehend von Gmünd sind auf 17 Kilometer Strecke nur rund 200 Höhenmeter zu überwinden. Als Ausgangspunkt bietet sich der Parkplatz unterhalb der Alten Burg an. Der Radweg führt vorbei am sehenswerten Porsche-Museum und immer entlang des Flusses Malta bis zum ersten Etappenziel, der Nationalparkgemeinde Malta (7 km). Unterwegs kann der Eselpark in Fischertratten und der Schlosspark des Wasserschlosses Dornbach (Abstecher kurz vor Malta, 1,5 km) besichtigt werden.

In Malta befindet sich gegenüber dem Sportplatz ein direkt an der Malta neu errichteter kleiner Wassererlebnispark mit zahlreichen Spielmöglichkeiten. Das Nationalparkbüro liegt einige Höhenmeter oberhalb direkt an der Landesstraße.

Bach mit großer Fallhöhe

Der Radweg führt immer parallel zur Malta und erreicht nach weiteren vier Kilometern Brandstatt mit dem Fallbachwasserfall, den größten Kärntens mit gut 200 Meter Höhe. Hier besteht seit vielen Jahren der Wassererlebnispark Fallbach. Mit den Eintrittsgebühren des vom 1. Mai bis Mitte Oktober geöffneten Parks werden der Erlebnispark sowie die beiden Erlebniswege "Wasserarena Gössfälle" und "Malteiner Wasserspiele" erhalten.

Der Fallbachwasserfall ist mit gut 200 Metern Höhe der größte Kärntens.
Foto: Andreas Brudnjak

Unmittelbar unterhalb des Wasserfalles besteht eine kleine Aussichtskanzel, auf halber Höhe des Falles eine kleine Aussichtsplattform. Der kurze, aber zum Teil steile Aufstieg zur Plattform beginnt außerhalb des Erlebnisparks bei Straßenkilometer 10,8 – kleiner Parkplatz. Der Aussichtspunkt liegt rund 100 Meter über dem Maltatal und bietet fantastische Blicke. Nur rund ein Kilometer Luftlinie trennt den Fallbachwasserfall von den Gössfällen.

In Brandstatt die Malta überqueren und der Straße bis zum Eingang der Wasserarena Gössfälle folgen. Hier beginnt ein rund 1,5 Kilometer langer, bergauf führender, kindergerechter Wanderweg. Er führt vorbei an wildromantischen Wasserfällen, kleinen Seen, Schluchten und imposanten Felsformationen. Ein Aussichtssteg und eine per Hängebrücke erreichbare Plattform bieten tolle Ausblicke, überdies gibt es einiges zu lesen: Auf Tafeln stehen Zitate berühmter Persönlichkeiten zur großen Bedeutung von Wasser in der Gesellschaft. Eine Stunde oder mehr kann man für die Gössfälle ruhig einplanen.

Für die vielen aussichtsreichen Plattformen und Stege im Bereich der Gössfälle kann man ruhig eine Stunde einplanen.
Foto: Andreas Brudnjak

Wieder zurück auf dem Radweg, wird nach sechs Kilometern der Wendepunkt der Tour, der Gasthof Falleralm, erreicht. Hier beginnt die mautpflichtige Malta-Hochalpenstraße, die zur Kölnbreinsperre mit der spektakulären Aussichtsplattform Airwalk in 1902 Meter Seehöhe führt.

Wild durch die Klamm

Direkt beim Gasthof Falleralm beginnt der relativ kurze Wanderweg zu den Malteiner Wasserspielen. Nun verengt sich das Maltatal deutlich, die vorher noch gemütlich fließende Malta wird ab hier zum Wildbach mit zahlreichen Klammdurchbrüchen.

Durch diesen reizvollen Abschnitt führt der Lehrweg "Malteiner Wasserspiele". Nach wenigen Gehminuten sind die Plattformen der beiden Wasserfälle Unterer und Oberer Fallertumpf erreicht. Ein Steg führt zur Hochstegklamm, darüber verläuft die Hochstegbrücke. Ziel des rund zwei Kilometer langen Weges ist der wunderbare Melnikwasserfall.

Bevor der Rückweg zu Fuß und dann per Rad auf derselben Strecke angetreten wird, bietet sich der Gasthof Falleralm zur Einkehr an. Alternativ kann man die Radtour in Spittal an der Drau beginnen und enden lassen. (Andreas Brudnjak, 27.5.2016)