Frische Luft braucht der Mensch, wenn Kleinkinder im Haushalt leben, sollte bei offenen Fenstern erhöhte Aufmerksamkeit herrschen.

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Kinder erkunden die Welt. Sobald sie laufen können, ist nichts mehr sicher. Sie räumen Kästen aus, erforschen Gegenstände und versuchen Hindernisse zu überwinden. Ziemlich bald erkennen sie, dass sich mit Hilfe von Leitern und Sesseln auch jene Bereiche erforschen lassen, die sonst für sie zu hoch sind. Und damit beginnen die Gefahren.

Konkret kann es auch Lebensgefahr sein – zum Beispiel, wenn Fenster geöffnet sind. "Ab dem dritten oder vierten Stock endet die Hälfte aller Fensterstürze tödlich, ab dem fünften Stock fast alle", sagt Holger Till, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz. Als Präsident der Initiative "Große schützen Kleine" mahnt er Eltern zu besonderer Vorsicht, den jedes Jahr versterben zwei bis drei Kinder in Österreich bei dieser Art von Unfällen.

Vorsicht etablieren

Es ist zwar nicht so, dass sich Eltern dieser Gefahr nicht bewusst werden, doch besonders im Frühling und Sommer steigt das Bedürfnis nach frischer Luft. Wenn es draußen nicht kalt ist, bleibt ein offenes Fenster oft lange Zeit unbemerkt. Wenn sie Kleinkinder auf ihren Erkundungstouren durch die Wohnung entdecken, sich einen Sessel holen und hinaufklettern, kann diese Kette von Ereignissen fatal sein. Kinder stürzen leicht vom Balkon oder aus dem Fenster, weil ihr Körperschwerpunkt höher liegt als der von Erwachsenen. Beugen Kinder sich nach vor, kippen sie leichter vornüber als Erwachsene.

Das "typische Kind", das aus dem Fenster stürzt, ist unter fünf Jahre alt (70 Prozent) und männlich (rund 60 Prozent). Rund jeder sechste Fenstersturz endet tödlich. "Entscheidend sind natürlich hauptsächlich die Fallhöhe und die Beschaffenheit der Aufprallstelle. Der Fenstersturz kommt vor allem bei Mehrparteienhäusern vor, so Till. (red, 30.5.2016)