Austria-Präsident Peter Svetits wartet auf Post vom Schiedsgericht.

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Klagenfurt – Austria Klagenfurt hat auch in der letzten Instanz keine Lizenz für die kommende Saison erhalten und muss aus der Ersten Liga absteigen. Sportlich hätte die Mannschaft als Tabellenachter die Klasse gehalten.

Das Ständige Neutrale Schiedsgericht wies als letzte Instanz die Klage der Kärntner gegen die Lizenzverweigerung durch die Bundesliga ab. Somit steigen die Regionalliga-Meister Blau-Weiß Linz (Mitte) und WSG Wattens (West) ohne Relegation direkt auf. Ostliga-Meister Horn ist in der kommenden Saison ebenfalls mit von der Partie.

Klagenfurt-Präsident Peter Svetits ließ in einem Statement auf der Vereinswebsite zivilrechtliche Schritte offen: "Wir warten noch, bis die schriftliche Ausfertigung des Ständig Neutralen Schiedsgerichtes bei uns eintrifft. Ich gehe davon aus, dass dies ein bis zwei Tage dauern wird. Danach werden wir entscheiden, ob wir zivilrechtlich vorgehen werden."

Spieler ablösefrei zu haben

Sollte die Austria nicht mehr in der Ersten Liga vertreten sein, wolle man "sicherlich eine schlaggkräftige Truppe für die Regionalliga" zusammenstellen. Ein Abschied wäre aufgrund der vorhandenen Infrastruktur, des Stadions, der Tradition und der Fans aber ein "Verlust für den Österreichischen (sic!) Profifußball".

Die Spieler der Klagenfurter sind damit ab sofort vertragslos und ablösefrei zu haben. Sechs aus dem aktuellen Kader sind bereits weg. Haupthindernis für eine Lizenzerteilung war die Bonität des Hauptsponsors, die die Liga als nicht abgesichert ansah. In der Vergangenheit hatte Svetits oder Vizepräsident Skender Fani immer wieder Mittel zugeschossen.

Kritik an allen

In einem ORF-Interview meinte Svetits. "Wenn wir die Möglichkeit bekämen, vor ein ordentliches Gericht zu gehen, gäbe es nicht einmal einen zweiten Verhandlungstag, weil wir so schnell Recht bekämen."

Besonders sauer stieß Svetits der finanzielle Schaden auf, der "erst jetzt schlagend" werde. "Wir haben keine großen Ausstände, haben alle Gehälter bezahlt. Jetzt sind die Spieler alle ablösefrei. Das ist eine verantwortungslose Entscheidung der Entscheidungsträger."

Auch von der Stadt Klagenfurt fühlte sich Svetits im Stich gelassen. Der Fortbestand des Vereins sei aber nicht in Gefahr, versicherte er. Seine persönliche Zukunft ließ Svetits zunächst offen. (APA, red, 30.5.2016)