Dass die Risiken des Konsums auch für sie persönlich relevant sind, soll eine Smartphone-App Crystal-Konsumenten klar machen.

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Studierende der Universität Merseburg haben gemeinsam mit Programmierern der TU Berlin eine Smartphone-App für Crystal-Konsumenten entwickelt. Der Prototyp wird am Deutschen Präventionstag (6. – 7. Juni) vorgestellt.

Mithilfe der App sollen Aufklärung und zentrale Informationen der für Suchtprävention schwer zu erreichende Zielgruppe näher gebracht werden. Die Nutzer werden außerdem für eine Auseinandersetzung mit ihrem Konsum und für dringend notwendige gesundheitsförderliche Maßnahmen motiviert.

Dazu nimmt die App direkt Bezug auf individuelle Konsummuster und gibt den Nutzern ein realitätsgerechtes Feedback. Auf diese Weise können die Konsumenten mögliche Risiken und Gefahren leichter als persönlich relevant erkennen und die mit der App ebenfalls gegebenen Hinweise zu Risikomanagement und Erster Hilfe aufgreifen.

Tiefer ins Dunkelfeld

"Diese technische Lösung erhöht die Chancen, mit Information und Aufklärung tief in das Dunkelfeld bisher nicht auffälliger und kaum erreichbarer Crystal-Konsumenten zu gelangen und ermöglicht eine genaue Adressierung von Safer-Use-Botschaften", heißt es in einer Aussendung der Hochschule Merseburg. Ziel ist es außerdem, weit vor der Entwicklung physischer, psychischer und sozialer Probleme die Konsumenten zu einer Regulierung des Konsums zu befähigen und anzuregen. So wird die App zu einer innovativen Form der Gesundheitsförderung.

Nach der Präsentation der App wird ein Betreiber gesucht, der sie über den Prototypen hinaus in die Testphase bringt, der Zielgruppe zugänglich macht, weiterentwickelt und pflegt. (idw, red, 1.6.2016)