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Spoiler, auch Trailer genannt. Also nur ein kleiner Spoiler für die Folge 8.
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Überzeugter Hippie wird Sandor Clegane wohl keiner mehr. Ja, the Hound lebt, hübscher ist er nicht unbedingt geworden, aber irgendwie wirkt er ausgeglichener. Aufgepeppelt vom friedliebenden Ray und seinen Mannen nimmt er einige Zeit am idyllischen und produktiven Landleben teil, bis drei Reiter der Bruderschaft die fröhlichen, aber wehrlosen Gesellen abschlachten und Pazifist Ray am Galgen baumelt. Dieses Ende ist nun nicht die beste Werbung für ein Leben ohne Gewalt, aber man kann davon ausgehen, dass Ray vor seinem Ableben durch seine motivierenden Vom-Saulus-zum-Paulus-Reden irgendwas in Sandor bewegt haben könnte. Also irgendwas Gutes. Vielleicht mutiert Sandor zu einer Art Kampf-Hippie der Reue und Versöhnung. Der Mann wirkt so, als halte er Gegensätze aus.

Sanfter Riese in spe?
Foto: HBO

Blicke sagen mehr als Worte

Derweil ist in Kings Landing Oma Tyrell arg beunruhigt. Zu Recht beunruhigt, lässt Enkelin Margaery widerstandslos Sätze wie "Die Vereinigung verlangt kein Verlangen seitens der Frau, nur Geduld" über sich ergehen. Urheber dieser Frechheit ist natürlich der barfüßige High Sparrow, der neben seinen moraltheologischen Anwandlungen gegenüber Margaery durchblicken lässt, dass sich ihre sture Großmutter lieber aus Kings Landing entfernen sollte, wenn ihr ihr Leben lieb sei. Die Grande Dame will ihre Enkel aber nicht im Stich lassen – der eine im Gefängnis, die andere irre – und wehrt sich entrüstet gegen den Vorschlag der machtlosen Königin. Da macht deren vielsagender Blick deutlich, dass zwar Loras im Kerker hockt, Margaery hingegen doch noch Herrin ihrer Sinne ist. Die Oma, nun gewarnt und eingeweiht in das Spiel der Enkelin, kündigt hiernach ihre Abreise an.

Margaerys Kirchen-Karriere dürfte kurz werden.
Foto: HBO

Das wiederum gefällt Cersei gar nicht. Sie überrascht zwar Zuschauerschaft und Großmutter Tyrell mit drei Sekunden Selbstreflexion, ist natürlich aber ganz die alte und versucht mal wieder wild irgendwelche Allianzen zu schmieden. Olenna Tyrell greift sich bei dem Vorschlag (metaphorisch) nur an den Kopf, adelt Cersei zur widerlichsten Person der Welt und beweist damit einmal mehr ihre untrügliche Menschenkenntnis. Cersei wiederum beharrt einmal mehr pathetisch darauf, dass sie ihren Sohn niemals verlassen werde. Wie die Geschichte von Tommens Geschwister gezeigt hat, ist es eh einerlei, was Cersei tut. Ob sie bleibt, ob sie geht, für das Verderben der Sprösslinge scheint ihre bloße Mutterschaft verantwortlich zu sein. Prost.

Kinder an die Macht!

John Snow, nun schon seit der Wiederauferstehung mit akkurat zurückgebundenem Haar, Sansa Bolton, überzeugte Stark, und Ser Davos gehen derweil Klinken putzen. Die Wildlinge sind bereits halbwegs überzeugt und halbwegs motiviert, aber das reicht natürlich nicht im Kampf gegen den fiesen Ramsay. Station eins bringt die drei zu Lyanna Mormont auf die Bäreninsel. Die kindliche Fürstin, wagemutig auf zirka elf geschätzt, ist nun das absolute Gegenteil vom freundlich-dummen Tommen. Weder Jons noch Sansas an Familienwerten orientierte Ansprachen vermögen sie einzulullen. Das Mädchen denkt pragmatisch und verantwortungsvoll an ihre Untertanen. Sie gibt sich nicht unbedingt freundlich, aber ihre Intelligenz ist geradezu erfrischend ungewohnt.

Wanderer, kommst du nach Bär ...
Foto: HBO

Es muss erst Ser Davos eine entscheidend Metaebene der ganzen Kämpferei auf den Tisch bringen. Es gehe nicht um den Krieg der Häuser und menschliche Eitelkeiten. Der wahre Kampf finde zwischen Lebendigen und Toten statt. Also Menschen gegen Eiszombies. Das Argument lässt Lyanne darüber hinwegsehen, dass es vermutlich schon auch viel um menschliche Eitelkeiten geht, und sie gibt 62 Männer frei. Nur 62? Nicht ganz, denn laut Lyannes Rechnung kämpft ein Insulaner mit der Kraft von zehn. So gesehen haben die drei Bittsteller 620 Männer abgestaubt. Das war es dann aber auch schon wieder mit den Erfolgsmeldungen. Mehr Kampfkraft ist nicht aufzutreiben. Sansa sieht das kritisch, Jon will trotzdem kämpfen. Sansa schreibt daraufhin einen Brief – vermutlich – an Littlefinger. Viel Vertrauen dürfte sie demnach wohl nicht in die Armee ihres Bruders haben.

Erpressung erzeugt Gegenerpressung

Kriegerisch denkt auch Jaime Lannister mal wieder. Im Autrag des wirklich unguten Walder Frey will er Blackfish an den Kragen oder besser an die Festung. Jaimes Erfolgswahrscheinlichkeit dürfte bei diesem Unterfangen zumindest höher liegen als jene der Gesandten von Walder, die von verblüffender Dämlichkeit zu sein scheinen. Sie spielen mit Geisel Edmure Tully zu Erpressungszwecken einige Tötungsszenarien vor der Burg durch, bevor Jaime das Regiment übernimmt. Zunächst entlässt er Edmure erstmal zum Duschen und professionalisiert die Belagerung der Festung, gelernt ist immerhin gelernt. Gegen Blackfish bleibt er aber dennoch blass. Ein Treffen offenbart, dass der alte Tully sich nicht erpressen lässt, notfalls würde eben Neffe Edmure geopfert. Außerdem stellt er Jaime in Aussicht, dass er die Belagerung locker zwei Jahre durchhalten könne, was Jaimes Zeitplan empfindlich durcheinander bringen würde. Im Endeffekt dient das Treffen nur der Kurzweil Blackfishs, denn Belagerungen sind – wie er lakonisch feststellt – furchtbar langweilig.

He Ho, ihr Teichpiraten! Auf, auf zu neuen Taten! Die Flagge ist gehisst, wiiiiiiir ziehen in den Kampf mit Mut und List!
Foto: HBo

Trinken, um zu sich zu finden

Nicht unbedingt zuversichtlich blickt auch Theon Greyjoy in die Zukunft. Mit Mühe und Not kann er grade einmal geradeaus gucken, ganz miese Körpersprache quasi, so gewinnt man noch nicht mal ein Trinkspiel. Der arme Tropf sitzt zu allem Unheil auch noch in einer Menge barbusiger Frauen und wird einmal mehr an sein anatomisches Unglück erinnert. Damit er es auch sicher nicht vergisst, erinnert ihn seine in Liebesdingen deutlich engagiertere Schwester Yara nachdrücklich daran. Gemein, denkt man da. Dann zwingt sie Theon auch noch gegen seinen Willen zu trinken. Aber die Demütigungen sind nur die Vorbereitung einer Motivationsrede. Sie hält sein Dasein als verprügelter Hund nämlich auch nicht mehr aus. Ob er leben oder sterben möchte, fragt Yara den Bruder. Den echten Theon soll er in seinem Inneren ausbuddeln. Den Theon, der sie im Kampf unterstützen könne. Ob die Ansprache Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Immerhin trinkt Theon wieder.

Ein Name ist kein Erfolgsgarant

Alten, überfreundlichen Frauen, das wissen wir aus der Lektüre der Gebrüder Grimm, ist nicht zu trauen. Die Folge war gerade so schön ruhig und kannte vom Erzähltempo keine Ausreißer, da versetzt eine gemeine Alte, die eigentlich die gemeine junge the Waif ist, Arya mehrere Messerstich in den Bauch und worauf diese sich ins Wasser flüchtet. Da kämpft sich das zähe Mädchen zwar wieder raus, aber wirklich gut sieht es nicht aus für die junge Stark. Und auf die Schnelle fällt auch niemand ein, der ihr jetzt rettend zur Seite springen könnte. Sollten die Macher beschlossen haben, Arya sterben zu lassen, wäre es wohl eine Rückkehr zu den schockierenden Toden der ersten Staffeln. Denn dass durch gründliches Waschen noch eine Stark ins Leben zurückgeholt wird, ist doch arg unwahrscheinlich.

Just remember that death might not be the end.
Foto: HBO

Was wissen wir?

Aber wir wissen bekanntlich nichts. Nach einer doch eher gemächlichen Folge steigt die Spannung in den Schlussminuten wieder an. Bis zur Auflösung nächste Woche können wir uns noch mit der Frage beschäftigen, wer der titelgebende gebrochene Mann bloß sein könnte. Theon, prädestiniert für diese Auszeichnung, war zu unprominent inszeniert. Außerdem ist er stetig gebrochen, yesterdays news. Es dürfte wohl Sandor Clegane gemeint sein. Seine Rückkehr war eines der Highlights der siebenten Episode, und sein innerer Kampf mit den vergangenen Taten und die äußeren Narben seiner Schlachten lassen das Prädikat "gebrochen" als passend erscheinen. Er könnte aber zu einer Art Phoenix aus der Asche werden. Und vielleicht noch ein paar Sachen mit Ser Gregor klären. Oder, wie auch immer, Arya retten? In einer Landkommune ist er in der nächste Zeit jedenfalls nicht zu vermuten. (Julia Meyer, 6.6.2016)