Nasa-Astronaut Jeff Williams beim Einstieg in das Modul.

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Washington – Gut eine Woche nach der Installation eines aufblasbaren Moduls an der Internationalen Raumstation ISS haben erstmals Raumfahrer den neuen zusätzlichen Raum betreten. US-Astronaut Jeff Williams berichtete dem Kontrollzentrum der Nasa am Montag, das Testmodul "Beam" sehe nagelneu und unberührt aus, nachdem er die Tür geöffnet hatte.

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Gemeinsam mit seinem russischen Kollegen Oleg Kripotschka nahm er Luftproben und sammelte Daten von Sensoren in dem Modul. In den kommenden Tagen sollen weitere Besuche in "Beam" folgen, um dessen Ausrüstung und Sensoren zu überprüfen. "Beam" wurde von dem Privatunternehmen Bigelow Aerospace im Auftrag der Nasa zu einem Preis von 18 Millionen Dollar (rund 16 Millionen Euro) entwickelt und wird nun erstmals im All getestet. Vollständig entfaltet ist das Modul etwa vier Meter lang und 3,2 Meter breit und hat damit die Größe eines kleinen Zimmers.

Fraglicher Schutz

Nach den Plänen der Nasa und von Bigelow Aerospace sollen aufblasbare Module in künftigen Jahrzehnten als Wohnräume für Astronauten auf dem Mond oder Mars dienen. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie beim Transport nur wenig Raum brauchen.

Allerdings ist noch ungeklärt, ob ein Modul wie "Beam" die Astronauten ausreichend vor der hochintensiven Sonnenstrahlung und den extremen Temperaturschwankungen im All sowie vor herumfliegendem Weltraumschrott schützen kann. Im Inneren von "Beam" sind deshalb Sensoren installiert, die unter anderem die Strahlung messen. Während der zweijährigen Testphase sollen ISS-Astronauten das Modul immer wieder betreten, um diese Messdaten auszulesen und den Zustand von "Beam" zu überprüfen. (APA, 7.6.2016)