Mexiko-Stadt – Im sogenannten Drogenkrieg in Mexiko begehen beide Seiten nach Einschätzung von Menschenrechtsgruppen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sowohl staatliche Sicherheitskräfte als auch Verbrechersyndikate würden gezielt die Zivilbevölkerung angreifen, hieß es in einem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht der Stiftung Open Society.

Diese systematischen Morde, Entführungen und Folterungen erfüllten den Tatbestand des Verbrechens gegen die Menschlichkeit. Seit 2006 seien in dem lateinamerikanischen Land über 150.000 Menschen getötet worden. Tausende Menschen würden vermisst.

Nur ein Bruchteil der Verbrechen werde aufgeklärt, hieß es in dem Report, an dem fünf mexikanische Menschenrechtsorganisationen mitgearbeitet haben. Die Regierung solle Ermittlergruppen für die Suche nach Verschleppten gründen, unabhängige Zeugenschutzprogramme einrichten und die Streitkräfte von ihren Polizeiaufgaben entbinden, empfahlen die Fachleute. (APA, 7.6.2016)