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Lonnie Franklin Jr. und seine Anwältin bei einem Gerichtstermin am 6. Februar 2015.

Foto: AP/Nick Ut

Los Angeles – Geschworene in Kalifornien fordern die Todesstrafe für einen Serienmörder, der als "Grim Sleeper" bekannt ist. Wie das Gericht in Los Angeles mitteilte, sprachen sich die Juroren am Montag für die Hinrichtung von Lonnie David Franklin Jr. aus. Anfang Mai war der 63-Jährige wegen der Ermordung von neun Frauen und eines 15-jährigen Mädchens schuldig gesprochen worden.

Die Mordserie fand im Südteil von Los Angeles zwischen den Jahren 1985 und 2007 statt. Die Ermittler glauben, dass der frühere Müllmann möglicherweise 25 Morde auf dem Gewissen hat. Er war 2010 nach der Auswertung von DNA-Spuren festgenommen worden.

Vorwurf der Vergewaltigung

Nach dem Schuldspruch im Mai hatte die Anklage weitere Fälle vorgebracht. In dieser Prozessphase mussten die Geschworenen nun über das Strafmaß – lebenslänglich oder Hinrichtung – beraten. Auch eine Frau aus Deutschland sagte laut der "Los Angeles Times" aus. Sie soll angegeben haben, von Franklin und zwei weiteren US-Soldaten 1974 in Stuttgart vergewaltigt worden zu sein.

Viele der Mordopfer waren schwarze Prostituierte. Die meisten wurden am Straßenrand oder neben Mülltonnen erschossen aufgefunden. Wegen einer jahrelangen Pause in der Mordserie erhielt der Mann den Spitznamen "Grim Sleeper", in Anlehnung an den englischen Begriff "Grim Reaper" für den Sensenmann als Sinnbild des Todes. (APA, 7.6.2016)